Homeoffice: Gleiche Richtlinien für Arbeitssicherheit wie im Büro

TUEV RheinlandKein gesetzlicher Anspruch auf Homeoffice / Zutrittsrecht für Arbeitgeber zur Gefährdungsbeurteilung 
 

Jeder dritte Arbeitnehmer würde gerne von zu Hause aus arbeiten, jeder zehnte macht es bereits in einzelnen Fällen. Im Zeitalter der digitalen Vernetzung ist das Konzept Homeoffice in immer mehr Berufen möglich und hat viele Vorteile: mehr Flexibilität, keine zeitaufwendigen Arbeitswege und eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In Deutschland besteht kein gesetzlicher Anspruch auf Arbeit im Homeoffice.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer entscheiden individuell nach Absprache, ob und in welchem Umfang der Job in die eigenen vier Wände verlegt werden kann. Damit die Arbeit dort genauso reibungslos und sicher wie im Büro abläuft, müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bestimmte Regeln befolgen. Die wichtigsten Regeln geben das Arbeitsschutzgesetz und die Bildschirmarbeitsverordnung vor.

Individuelle Gefährdungsbeurteilung nötig

Mögliche Gefährdungen und Belastungen werden in einer Gefährdungsbeurteilung ermittelt. Um diese zu erstellen, benötigt entweder der Arbeitgeber, eine Fachkraft für Arbeitssicherheit oder der Betriebsarzt ein Zutrittsrecht zur Wohnung des Arbeitnehmers. »Im Homeoffice gelten die gleichen sicherheitstechnischen und ergonomischen Standards wie im Büro«, sagt Werner Lüth, Fachgebietsleiter für Arbeitssicherheit bei TÜV Rheinland. »Ein Notebook ist aus ergonomischer Sicht eher ungeeignet zum täglichen Arbeiten«, so der Experte. Ein externer Bildschirm und eine externe Tastatur müssen in diesem Fall vom Arbeitgeber bereitgestellt, Arbeitsmittel wie Drucker oder Aktenvernichter in geeigneten Intervallen geprüft und gewartet werden.

Gesetzliche Unfallversicherung

Telearbeitnehmer genießen grundsätzlich den vollen Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung bei der Ausführung ihrer beruflichen Tätigkeit. Sinnvoll für erfolgreiches, gesundes Arbeiten im Homeoffice ist die klare Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsplatz. Zudem sollten auch Ruhe- und Pausenzeiten bewusst eingeplant werden.

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

02.11.2022

Zahlen und Fakten zur Homeoffice-Nutzung Beschäftigte mit Homeoffice-Möglichkeit haben weniger Krankentage als Beschäftigte ohne diese Arbeitsmöglichkeit. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor. Demnach hatten …

05.05.2025

Homeoffice in Deutschland über dem internationalen Durchschnitt Beschäftigte in Deutschland arbeiten im internationalen Vergleich besonders häufig von zu Hause. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des ifo Instituts, die Arbeitnehmer*innen mit Hochschulabschluss in 40 Ländern …

04.05.2025

Flexibilität statt Rückkehr zur Präsenz Fünf Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown hat sich mobiles Arbeiten in Deutschland fest etabliert. Die jüngste Konstanzer Homeoffice Studie zeigt, dass der Wunsch nach Homeoffice weiterhin hoch ist. Im März 2025 gaben die Befragten im …

25.03.2025

Im Februar haben 24,5 Prozent der Beschäftigten in Deutschland zumindest teilweise von zu Hause gearbeitet Die jüngste Konjunkturumfrage des ifo Instituts zeigt, dass sich der Anteil der Beschäftigten in Deutschland, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, bei etwa 24, …

.
Oft gelesen...