
Politik sollte Beschäftigung im Alter erleichtern
Angesichts der raschen Bevölkerungsalterung braucht es OECD-weit dringend Reformen, die Beschäftigungsmöglichkeiten im Alter fördern. Dies ist das Ergebnis einer neuen OECD-Studie.
Die Studie Working Better with Age weist darauf hin, dass Menschen heute trotz der gestiegenen Lebenserwartung im Schnitt jünger aus dem Arbeitsleben ausscheiden als noch vor dreißig Jahren. Das führt dazu, dass bereits 2050 im OECD-Schnitt auf 100 Arbeitnehmer*innen 58 Ruheständler und Nichterwerbstätige im Alter 50+ kommen könnten. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 kamen auf 100 Arbeitnehmer*innen 42 Ruheständler und Nichterwerbstätige im Alter 50+. Diese Zunahme von 42 auf 58 entspräche einem Anstieg um 40 Prozent. Der Studie zufolge könnte er auf neun Prozent gedrosselt werden, würden einerseits Erwerbstätige später aus dem Arbeitsleben ausscheiden und würden andererseits bereits in jüngeren Jahren die Unterschiede in der Erwerbstätigkeit von Männern und Frauen verringert.
Dazu gibt die Studie konkrete Empfehlungen. Diese zielen insbesondere darauf ab, Arbeit im Alter zu belohnen und Arbeitgeber zu ermutigen, ältere Arbeitnehmer*innen einzustellen bzw. im Unternehmen zu behalten. Gleichzeitig sollten Menschen ihr Leben lang für den Arbeitsmarkt attraktiv gehalten werden – etwa durch lebenslanges Lernen. Und es sollte Menschen in jeder Lebensphase leicht gemacht werden, arbeiten zu gehen – etwa durch flexible Arbeitszeitmodelle, von denen oft gerade ältere Menschen und junge Mütter profitieren.
VERWEISE
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