Alternde Belegschaften: Ältere Arbeitnehmer besser integrieren

TUEV Rheinland2

Unterstützende Systeme steigern die Effektivität  *  Interagierende Maschinen nehmen Lasten ab 

Die Bevölkerung in Deutschland altert. Es fehlt an Nachwuchskräften und Arbeitnehmer müssen sich darauf einstellen, länger zu arbeiten.

Hinzu kommt: »Nahezu jeder Dritte scheidet heutzutage frühzeitig aufgrund von Berufsunfähigkeit aus dem Arbeitsleben aus. Unternehmen sind gut beraten, die Arbeitsplatzbedingungen an eine alternde Belegschaft anzupassen«, sagt Prof. Dr. Claudia Kardys, Expertin für Betriebliches Gesundheitsmanagement von TÜV Rheinland. »Gesundheit, Arbeits- und Leistungsfähigkeit lassen sich länger erhalten, wenn altersbegleitende sensorische, psychomotorische und kognitive Veränderungen bei der Arbeitsgestaltung berücksichtigt werden«.

Schutz vor ungesunden Bewegungen

Was heißt das konkret? Investitionen sind vielerorts nötig, um sich auch langfristig auf eine sich verändernde Altersstruktur im Betrieb einzustellen. Dazu zählen im produzierenden Gewerbe unterstützende und interagierende Maschinen. Sie nehmen dem Mitarbeiter das Heben und Platzieren schwerer Lasten ab, minimieren falsche und gesundheitsschädigende Bewegungen. »Unterstützende Maschinen können gerade in der Fertigung ältere Arbeitnehmer unterstützen und deren Effektivität sogar steigern«, erklärt Claudia Kardys. Dort könnten in Zukunft auch Kamerasysteme zum Einsatz kommen, die den Arbeiter bei ungesunden Bewegungsmustern warnen und so ergonomisches Verhalten schulen.

Anregende Jobrotation

Um ältere Arbeitnehmer effektiv einzubinden, spielen die Art der Arbeit, die Räumlichkeiten sowie die Arbeitszeit eine wichtige Rolle. »Monotone Arbeiten sind keine Entspannung, sondern eine Belastung«, unterstreicht Claudia Kardys. Hier sollten Arbeitgeber beispielsweise über eine Jobrotation nachdenken. Häufigere Wechsel der Tätigkeiten seien gerade im Alter eine kognitive Anregung, so die Expertin. Auch eine gesundheitliche Förderung durch gezielte Bewegungstrainings sowie eine unterstützende Führung durch Lob und Anerkennung seien wichtige Elemente. »Ältere Arbeitnehmer gut zu integrieren und zu fördern lohnt sich, denn sie stellen dank ihres Know-hows eine wichtige Ressource für das Unternehmen dar«.

   

  LINKS  

  •  ...

 

Immer mehr Ältere sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt
Die Erwerbstätigkeit von Älteren ab 50 nimmt seit 20 Jahren deutlich zu. Dabei dominiert der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, insbesondere bei den 60- bis 64-Jährigen. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des...
Silver Generation alles andere als altes Eisen
Aktuelle Arbeitsmarkt-Studie »Karriere 50 plus« analysiert die Karrierepläne erfahrener Arbeitnehmer*innen zwischen 50 und 65 Jahren Die Generation 50 plus hat noch einiges vor im Berufsleben. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Arbeitsmarktstudie...
Mit Pandemiebeginn arbeiteten auch Ältere mehr im Homeoffice als davor
Wenn Über-60-Jährige die Möglichkeit zum Homeoffice besaßen, nutzten sie es fast doppelt so häufig und mit einem größeren Wochenarbeitsvolumen als vor der Coronakrise. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB...

.
Wir benutzen Cookies
Der BildungsSpiegel setzt auf seiner Website sog. Cookies ein. Einige von ihnen sind für den reibungslosen Betrieb essentiell, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Website zur Verfügung stehen.