
Am 26.11.2021 haben die Forschungsminister*innen der Europäischen Union im Rat für Wettbewerbsfähigkeit in Brüssel den »Pakt für Forschung und Innovation in Europa« angenommen.
Die Einigung, die auf eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zurückgeht, schließt die anderthalbjährige Debatte zur Neuausrichtung des Europäischen Forschungsraums ab und läutet eine neue Phase der engeren Zusammenarbeit in Forschung und Innovation in Europa ein.
Hintergrund
Deutschland hat während seiner EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 die Neuausrichtung des Europäischen Forschungsraumes angestoßen. Nach intensiven Beratungen schließen die Mitgliedstaaten diesen Prozess nun mit der Einigung auf den »Pakt für Forschung und Innovation in Europa« noch im Rahmen der Trio-Präsidentschaft von Deutschland, Portugal und Slowenien, die im Dezember 2021 endet, ab.
Zur Umsetzung des Paktes werden eine Reihe von konkreten Maßnahmen gebündelt und als gemeinsame Initiativen der EU-Kommission und EU-Mitgliedstaaten bestärkt. Dazu zählen die weitere Umsetzung der Bonner Erklärung zur Stärkung der Forschungsfreiheit, die Europäische Initiative zum grünen Wasserstoff und die bürgerwissenschaftliche Initiative »Plastic Pirates – Go Europe!«. Diese Initiativen hatte das BMBF im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 angestoßen. Zu den vereinbarten Maßnahmen gehören zudem Reformen, die wichtige Aspekte des Forschungsalltags betreffen, unter anderem ein verbesserter Zugang zu exzellenten Forschungsinfrastrukturen in der gesamten EU, ein offener Stellenmarkt und Informationen über Karrierechancen im europäischen Ausland sowie die Verbreitung von Gleichstellungsstandards in Wissenschaft und Forschung.
Der Europäische Forschungsraum zielt darauf, die Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation in Europa zu verbessern und abzustimmen. Es geht darum, die Forschungssysteme in den Mitgliedstaaten zu reformieren sowie zu modernisieren und auf die gemeinsame europäische Zielsetzung auszurichten, Ressourcen über Grenzen hinweg zu bündeln und damit attraktive Bedingungen für Forschende in ganz Europa zu schaffen.
Anmerkung
Der Pakt für Forschung und Innovation in Europa ist nicht zu verwechseln mit seinem deutschen Namenspaten, der ebenfalls »Pakt für Forschung und Innovation« heißt, sich jedoch rein auf die nationale Ebene bezieht. Dieser stärkt innerhalb Deutschlands die großen außeruniversitären Forschungsorganisationen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
VERWEISE
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Der Einzelplan des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) sieht im kommenden Jahr Ausgaben in Höhe von 21,82 Milliarden Euro (2025: 22,36 Milliarden Euro) vor. Das sind 559,27 Millionen Euro mehr als im Regierungsentwurf vorgesehen. Der vom …
BIBB erhält von Wissenschaftsrat positives Urteil Der Wissenschaftsrat bescheinigt dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) eine insgesamt positive Entwicklung seit seiner letzten Evaluation 2017. Die Forschungen, Datenerhebungen und Transferleistungen des Instituts werden …
Carl-Zeiss-Stiftung investiert 18 Millionen Euro Die Carl‑Zeiss‑Stiftung finanziert drei neue Forschungsprojekte mit insgesamt 18 Millionen Euro. Ziel ist es, KI‑Modelle so weiterzuentwickeln, dass sie Umwelt‑ und Klimadaten präziser erfassen und interpretieren. Davon sollen …
Forschende können künftig eigene Studien mit Teilnehmenden des Nationalen Bildungspanels durchführen Das Leibniz‑Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) startet den »Call für NEPS Add‑On 2025«. Forschende haben künftig die Möglichkeit, eigene Studien mit Teilnehmenden des …
