Open-Access: BIBB unterstützt freien Zugang zu wissenschaftlicher Literatur

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Auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Fachpublikationen schnell und vor allem kostenfrei im Internet zugreifen zu können – das ist eine Grundidee von »Open Access«, also des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen aus öffentlich finanzierter Forschungsarbeit. Mit Beginn des neuen Jahres setzt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nun bei der Veröffentlichung seiner Fachpublikationen konsequent auf das »Open-Access-Modell«.

Das bedeutet, dass alle Fachpublikationen ab dem Erscheinungsjahr 2018 kostenfrei im zitierfreundlichen PDF-Format im Internetangebot des BIBB heruntergeladen werden können (»Goldener Weg«). Ein Großteil der Publikationen steht darüber hinaus aber auch weiterhin gedruckt über das sogenannte »Print-on-Demand-Verfahren« zur Verfügung. Für dieses kostenpflichtige Angebot konnte ein neuer Rahmenvertragspartner gewonnen werden, der Verlag Barbara Budrich aus Leverkusen. Gedruckte Publikationen des BIBB, die vor 2018 erschienen sind, können weiterhin über den ehemaligen Rahmenvertragspartner des BIBB, den W. Bertelsmann Verlag (wbv) in Bielefeld, bezogen werden.

»Von der konsequenten Umsetzung seiner Open-Access-Strategie verspricht sich das BIBB zudem, die Sichtbarkeit seiner Forschungsergebnisse deutlich zu verbessern«, erklärt Prof. Dr. Hubert Ertl, seit September 2017 neuer BIBB-Forschungsdirektor. Studien belegten, dass Open-Access-Publikationen durch die direkte Zugriffsmöglichkeit weiterverbreitet sind und häufiger zitiert werden als herkömmlich veröffentlichte Publikationen.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung unterstützt die Open-Access-Bewegung bereits seit dem Jahr 2011 durch eine Open-Access-Policy. 2014 wurde außerdem die sogenannte »Berliner Erklärung« zu Open Access unterzeichnet. Seit 2016 unterstützt das BIBB zudem die Initiative »Open Access 2020«, und seit Ende 2017 ist das BIBB assoziiertes Mitglied im Leibniz Forschungsverbund Science 2.0. Dieser Verbund befasst sich unter anderem mit dem Einfluss sozialer Medien auf den Forschungsprozess.

»Das BIBB wird unter Einhaltung seiner hohen Qualitätsstandards den jetzt eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen und sich darüber hinaus auch wissenschaftlich mit dem Thema Open Access auseinandersetzen«, kündigt Forschungsdirektor Ertl an. So habe das BIBB ein Projekt auf den Weg gebracht, in dem in den kommenden zweieinhalb Jahren Fragen zur Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von Open Access aus Sicht der Autorinnen und Autoren systematisch erforscht werden.

Darüber hinaus hat das BIBB damit begonnen, ein international und fachlich aufgestelltes Repositorium für die Berufsbildungsforschung aufzubauen. Diese Volltextdatenbanken bilden sozusagen die Plattform für die Open-Access-Publikationen. In einem ersten Schritt wurde die dafür notwendige Softwareinfrastruktur modernisiert und auf eine Open-Source-Software umgestellt. So ist schon jetzt zum Beispiel der Bibliothekskatalog des BIBB webbasiert recherchierbar. Im Laufe dieses Jahres sollen dann auch die Daten der Literaturdatenbank Berufliche Bildung (LDBB) in das neue Angebot migriert werden.

 

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