Bilanz des Berufsbildungsberichts 2020

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Die Situation auf dem Ausbildungs- und Berufsbildungsmarkt im Jahr 2019 hat sich unterschiedlich entwickelt. Die Zahl der Berufsanfänger*innen in der Berufsausbildung hat sich zwar trotz der demographischen Entwicklung einer immer kleiner werdenden Anzahl junger Menschen um 0,9 Prozent oder 6.400 erhöht, heißt es in dem als Unterrichtung vorliegenden Berufsbildungsbericht 2020.

Allerdings gelte dies nur für einige Bereiche. Dazu gehörten das Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge vor allem im Handwerk sowie in Industrie und Handel seien im vergangenen Jahr hingegen um 1,2 Prozent auf 525.100 zurückgegangen, schreibt die Bundesregierung. Diese Entwicklung stelle die duale Ausbildung vor eine große Herausforderung, da die für diesen Ausbildungszweig traditionell sehr wichtige Gruppe der Schulabgänger mit niedrigem bis mittlerem Abschluss überproportional zurückgegangen sei. Insgesamt betont die Bundesregierung, dass sich der demografische Wandel immer stärker bemerkbar mache. Das könne man unter anderem auch an der Anzahl der Schulabgänger insgesamt fest machen, die von 929.500 im Jahr 2009 auf 812.200 im Jahr 2018 gesunken sei.

Positiv zu werten ist aus Sicht der Regierung, dass das von Politik, Sozialpartnern und Arbeitgebern angestrebte Ziel der Besserung bei der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage teilweise gelungen ist. Demnach lag 2019 in 87 der insgesamt 154 Arbeitsagenturbezirke (56,5 Prozent) der Anteil der unbesetzten Stellen am betrieblichen Gesamtangebot unter dem Wert von 2018. Waren es den Angaben zufolge aber bislang im Wesentlichen regionale Ungleichgewichte, die zur Passungsungenauigkeiten geführt haben, sind es nun zunehmend berufsbezogenen Ungleichheiten. Die Verschiebung hin zu höheren Schulabschlüssen führe bei den Jugendlichen zu einer veränderten Erwartungshaltung. Dabei gehe es vor allem um Reputation, Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen.

Gleichwohl habe selbst die Anzahl der Studienanfänge*rinnen an Hochschulen nach regelmäßigen Zuwächsen bis 2017 erneut einen leichten Rückgang gehabt. Sie sei im Vergleich zu 2018 um 0,9 Prozent zurückgegangen, was auch auf den demografischen Wandel zurückzuführen sei. Gleichzeitig hat sich aber laut Bundesregierung mit den dualen Studiengängen ein Bildungsformat etabliert, das die Vermittlung von wissenschaftlich-theoretischem Wissen mit der Aneignung berufspraktischer Kompetenzen verbinde.

Um das Problem des Fachkräftemangels generell anzugehen habe die Bundesregierung zusammen mit den Sozialpartnern, der Bundesagentur für Arbeit und den Ländern eine Fachkräftestrategie erarbeitet. Damit sollen das inländische sowie europäische und internationale Fachkräftepotenziale branchenübergreifend in den Blick genommen und die Erwerbstätigen unterstützt werden. Qualifikationen sollten dem schnellen Wandel der zunehmend digital geprägten Arbeitswelt angepasst werden, um einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. Gleichwohl ist laut Berufsbildungsbericht die Zahl junger Menschen ohne Berufsabschluss unter den 20 bis 34-jährigen insgesamt auf 14,4 Prozent gestiegen, obwohl gleichzeitig die Quote für deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ohne Migrationshintergrund auf 8,3 Prozent zurückgegangen sei. Ein Grund für den Anwuchs ist laut Bundesregierung der Zuzug von Flüchtlingen, die teilweise keinen formalen Abschluss hätten. Bei Migranten mit eigener Migrationserfahrung stieg der Anteil auf 32,9 Prozent.

 

 

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