
Die Freien Demokraten halten sowohl die Nationale Weiterbildungsstrategie als auch das Qualifizierungschancengesetz für unzureichend, da zwei Drittel der Beschäftigten »noch immer nicht regelmäßig an Weiterbildungen« teilnähmen. Diese Auffassung vertritt der Sozialpolitiker Johannes Vogel in einem Interview mit dem Handelsblatt.
Die FDP möchte ein »echtes zweites Bildungssystem für das ganze Leben« errichten. Dieses sollte die Angebote der Bundesagentur für Arbeit und eine steuerliche Förderung von Qualifizierung vor allem in KMUs zusammenführen, ergänzt um neue Instrumente für eine Unterstützung der persönlichen Weiterbildung. Realisiert werden könnte das nach Ansicht Vogels durch »eine Art gefördertem Bildungssparen«, indem Beschäftigte einen Teil ihres Gehalts steuer- und abgabenfrei in einen Topf einbringen können. Ergänzend sollten auch Einzahlungen des Arbeitgebers oder Umwandlung von Überstunden möglich sein. Um ein solches Ansparen auch für Beschäftigte mit geringerem Einkommen zu ermöglichen, ist nach Vorstellung der Liberalen auch ein jährlicher staatlicher Zuschuss (»Midlife-BaFöG«) vorstellbar.
Ein zweites Bildungssystem zur Weiterqualifizierung sei dabei »eine Frage von nationaler Bedeutung«; es müsse eine gesellschaftliche Debatte geführt werden, dass »Weiterbildung keine Last ist, sondern für jede und jeden eine Chance«.
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