Schweiz: Digitalisierung hält nur zögerlichen Einzug in die Weiterbildung

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
SVEB2

SVEB legt Weiterbildungsstudie 2017/2018 vor 

Die Digitalisierung hält auch in der Weiterbildung Einzug. Eine Revolution ist indes nicht zu erwarten, zumindest nicht bei den Kursangeboten. Dies geht aus der aktuellen Weiterbildungsstudie des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung (SVEB) und der Pädagogischen Hochschule Zürich hervor.

Im Zeitraum von Mai bis Juli 2017 wurden bei 338 Institutionen aus der Schweizer Weiterbildung zum Grad der Digitalisierung befragt. Die Ergebnisse lassen auf den aktuellen Stand der Digitalisierung bei den Anbietern sowie auf die wichtigsten Entwicklungen, Herausforderungen und Hindernisse in diesem Bereich schliessen.

Präsenzunterricht dominiert

In Bezug auf die Angebote dominiert heute klar der Präsenzunterricht; er steht bei 90 Prozent der Anbieter im Zentrum. Gut die Hälfte von ihnen begleitet diesen Präsenzunterricht aber mit digitalen Anwendungen. Was das bedeutet, darüber gibt die Statistik zu den eingesetzten Anwendungen Aufschluss. An erster Stelle liegen Lernplattformen und soziale Medien. Darauf folgen Trainingseinheiten an Geräten vor Ort oder online. Konzepte wie Game Based Learning, Webinare, MOOCs oder gar Virtual Reality finden sich in Lehrveranstaltungen von Schweizer Weiterbildungsanbietern kaum – über 80 Prozent setzen diese selten bis nie ein.

Die Verlagerung des Unterrichts selbst ins Netz stellt gegenüber dem Präsenzunterricht nur für die übrigen 10 Prozent einen Schwerpunkt dar: Gut 8 Prozent der Anbieter setzen auf eine Verbindung von Online- und Präsenzunterricht. Für 2 Prozent steht der Online-Unterricht gar an erster Stelle.

Umbruch zeichnet sich ab

Die Einschätzungen zur zukünftigen Bedeutung der Digitalisierung sind indes ebenso Anzeichen für einen Umbruch wie der Katalog von Anforderungen an das Personal. So attestieren knapp 80 Prozent der Anbieter der Digitalisierung in den nächsten 10 Jahren einen entscheidenden Einfluss auf ihr Berufsfeld. Dass damit nicht nur ihr Online-Auftritt, sondern auch die Lehre gemeint ist, zeigt sich bei den Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für fast 80 Prozent der Anbieter sind Kenntnisse für den Einsatz von Blended Learning – also die Verbindung von Präsenz- mit Online-Unterricht – bereits heute wünschenswert. Knapp die Hälfte der Anbieter wünscht von neuen Mitarbeitenden ausserdem Kompetenzen in der Entwicklung von Online-Angeboten.

Bibliographie
Sgier, Irena / Haberzeth, Erik / Schüepp, Philipp (2018): Digitalisierung in der Weiterbildung. Ergebnisse der jährlichen Umfrage bei Weiterbildungsanbietern (Weiterbildungsstudie 2017/2018). Zürich: SVEB & PHZH.
Preis: 25.00 CHF (Für Mitglieder des SVEB: 20.00 CHF)

 

 

  VERWEISE  

 

Digitalpakt 2.0: Kompromiss zwischen Bund und Ländern sichert Finanzierung
Digitalpakt 2.0 vereinbart: Weg frei für moderne Schulen Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Bund und Länder auf den »Digitalpakt 2.0« geeinigt. Dies geht aus einer Meldung der Tagesschau vom Abend des 7. Dezember 2024 hervor. Ziel des...
Weiterbildungsmarkt: Moderate Wirtschaftsstimmung
BIBB und DIE veröffentlichen wbmonitor-Umfrageergebnisse 2023 Weiterbildungsbranche 2023: Trotz Herausforderungen positive Entwicklung Trotz steigender Kosten und einer insgesamt verhaltenen Nachfrage entwickelte sich das Geschäftsklima in der...
KI und Weiterbildung: Die digitale Transformation der Versicherungswirtschaft
Weiterbildungsumfrage 2024: Versicherungswirtschaft setzt auf KI und digitale Lernformate Die vom BWV Bildungsverband in Kooperation mit dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland durchgeführte Weiterbildungsumfrage 2024...

.