Studieren in Deutschland: Warum der Standort punktet

Deutschland zählt zu den weltweit beliebtesten Studienorten
Dies zeigt die »BintHo«-Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), für die über 115.000 Studierende an mehr als 130 Hochschulen befragt wurden.
Drei Viertel der internationalen Studierenden geben an, dass Deutschland ihre erste Wahl für ein Studium war und zeigen eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Studienaufenthalt. Gleichzeitig berichten sie jedoch von Diskriminierungserfahrungen im Alltag.
Deutsche Studierende interessieren sich stark für ein Auslandsstudium, setzen dies aber aufgrund finanzieller Hürden oft nicht um.
Attraktive Studienbedingungen ziehen an
Deutschland überzeugt internationale Studierende mit seiner Technologieführerschaft, englischsprachigen Studienangeboten, attraktiven Berufsperspektiven und vergleichsweise niedrigen Studien- und Lebenshaltungskosten.
Für die Wahl der Hochschule gelten insbesondere Studieninhalte, englischsprachige Lehrangebote, der Ruf der Hochschule sowie geringe oder keine Studiengebühren als entscheidende Faktoren.
Zufriedenheit und Zukunftspläne der Studierenden
Etwa 75 Prozent der internationalen Studierenden sind mit ihrem Studium in Deutschland zufrieden und würden es weiterempfehlen. Rund zwei Drittel planen, nach ihrem Abschluss zunächst in Deutschland zu bleiben, knapp die Hälfte strebt eine langfristige Berufstätigkeit an. Viele der Studierenden denken auch über eine Gründung eines eigenen Unternehmens nach.
Willkommenskultur und Diskriminierungserfahrungen
Auf dem Campus fühlen sich drei Viertel der internationalen Studierenden willkommen. Nur zwei Prozent geben an, sich nicht willkommen zu fühlen.
Im Alltag stoßen viele jedoch auf Schwierigkeiten, zum Beispiel bei der Wohnungssuche, bürokratischen Abläufen und im Kontakt mit deutschen Kommilitonen. 80 Prozent der internationalen Studierenden und Studierenden mit Migrationshintergrund berichten, auf dem Campus keine Diskriminierung erfahren zu haben.
Außerhalb der Hochschulen berichten etwa die Hälfte von gelegentlichen und 13 Prozent von häufigen diskriminierenden Vorfällen. Besonders betroffen sind Studierende aus Afrika, Nahost und dem Asien-Pazifik-Raum.
Auslandsstudium bei deutschen Studierenden: Interesse hoch, Umsetzung schwer
60 Prozent der deutschen Studierenden ohne Auslandserfahrung zeigen Interesse an einem Studienaufenthalt im Ausland, realisieren dies jedoch nur zu einem Viertel. Finanzielle Belastungen, Trennung von Familie und Freunden sowie Zeitverluste im Studium gelten als die größten Hindernisse.
Etwa zwei Drittel der Auslandsaufenthalte finden an internationalen Partnerhochschulen statt. Digitale und hybride Mobilitätsangebote könnten helfen, mehr Studierende für Auslandsaufenthalte zu gewinnen. Nach einem Aufenthalt im Ausland berichten viele Studierende von gesteigertem Selbstbewusstsein, besseren Fremdsprachenkenntnissen und erweiterten interkulturellen Fähigkeiten.
Hintergrund
Die aktuelle »BintHo«-Studie basiert auf einer Befragung von 115.652 Studierenden an 132 Hochschulen im Wintersemester 2023/24, darunter 94.764 deutsche und 20.888 internationale Studierende. Sie ist die größte Studie zur internationalen Mobilität in Deutschland. Eine Folgebefragung ist für das Wintersemester 2026/27 geplant.
VERWEISE
- Zur BINTHO-Studie ...
- vgl.: »Internationale Studierende: Große Chancen für den deutschen Arbeitsmarkt« ...
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