Internationale Studierende: Große Chancen für den deutschen Arbeitsmarkt

DAAD

Zwei Drittel internationaler Studierender bleiben nach Abschluss in Deutschland

Eine aktuelle Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zeigt: Rund zwei Drittel der internationalen Studierenden in Deutschland streben an, nach ihrem Abschluss im Land zu bleiben.

Besonders ausgeprägt ist diese Bleibeabsicht in Studiengängen der Wirtschaft, des Ingenieurwesens und der Informatik. Auffällig: Etwa die Hälfte dieser Gruppe kann sich sogar vorstellen, in Deutschland ein eigenes Unternehmen zu gründen. Diese Zahlen gelten nach Einschätzung des DAAD als deutliches Signal für den deutschen Arbeitsmarkt.

Motivationen für das Studium in Deutschland

Als wesentliche Beweggründe für die Wahl eines Studiums in Deutschland nennen die Befragten die bezahlbaren Studienbedingungen, attraktive Berufsperspektiven sowie das breite Angebot an englischsprachigen Studiengängen.

Gerade Studierende im Master schätzen die Möglichkeit, ihr gesamtes Studium in englischer Sprache absolvieren zu können. Die Studie stellt aber auch fest: Auch Studierende, die ihr Studium auf Englisch beginnen, denken langfristig über eine berufliche Zukunft in Deutschland nach.

Sprachförderung bleibt zentral

Der DAAD betont, dass englischsprachige Studiengänge weiterhin zentral für die Rekrutierung internationaler Talente seien. Entscheidend sei jedoch, Studierende beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Besonders integrierte Sprachkurse im Studium würden die spätere Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern. Nur so ließen sich die Chancen der internationalen Studierendenschaft langfristig nutzen.

Unsicherheit beim Berufseinstieg

Nur ein Drittel der internationalen Studierenden fühlt sich gut auf den Berufseinstieg in Deutschland vorbereitet. Viele wünschen sich gezieltere Angebote an den Hochschulen, etwa durch Career Services, Sprachkurse oder mehr Unternehmenskontakte.

Der DAAD sieht deshalb zusätzlichen Bedarf an personeller und struktureller Verstärkung der Hochschulen im Bereich Berufsorientierung.

Ökonomische Bedeutung und Investitionen

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft verdeutlicht: Bereits bei einer Verbleibsquote von 40 Prozent der internationalen Studierenden trägt jede Kohorte geschätzt 16 Milliarden Euro mehr an Steuern und Abgaben ein, als der Staat ursprünglich für sie ausgibt.

Auch deshalb investiert das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt über die »Campus-Initiative Internationale Fachkräfte« bis 2028 rund 120 Millionen Euro in Angebote zur Karriereförderung an deutschen Hochschulen. Die Mittel sollen Career Services, Coaching, Praxiselemente sowie sprachliche und berufliche Qualifikation stärken.

Hintergrund
Der Bericht basiert auf den Ergebnissen der Fachkräftestudie „Ankommen, studieren, bleiben: Wie internationale Studierende ihre Zukunft in Deutschland sehen“ (DAAD, Projekt BintHo). Befragt wurden rund 21.000 internationale Studierende mit Abschlussabsicht an 132 deutschen Hochschulen im Wintersemester 2023/24. Der analytische Fokus lag auf Studienmotiven, Erwerbstätigkeit, Bleibeabsichten und der Vorbereitung auf den Berufseinstieg. 


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