NRWege Leuchttürme: Zwölf Hochschulprojekte zur Integration von geflüchteten Studierenden in den Arbeitsmarkt

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Fokus auf Lehrerbildung und akademischer Nachqualifizierung - Ministerium für Kultur und Wissenschaft investiert bis 2022 insgesamt 26 Millionen Euro in NRWege-Programme 

Die Landesregierung und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützen die nordrhein-westfälischen Hochschulen bei der Integration von Geflüchteten und der damit verbundenen Internationalisierung. Mit dem neuen Programm »NRWege Leuchttürme« werden bis zum Jahr 2022 zwölf Hochschulprojekte finanziert, die geflüchteten Studierenden den Berufseinstieg erleichtern.

Zudem wird das bestehende Programm »NRWege ins Studium« weiter gefördert. Beide Angebote sind vom Land gemeinsam mit dem DAAD entwickelt worden. Für die Programme stellt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft bis 2022 insgesamt rund 26 Millionen Euro zur Verfügung.

Seit 2017 fördert das Programm »NRWege ins Studium« die Integration von Geflüchteten an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. Das neue Programm »NRWege Leuchttürme« soll nun unter anderem dabei helfen, Geflüchtete mit akademischem Abschluss bei der Anerkennung zu unterstützen und den Übergang vom Studium in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Eine Auswahlkommission des DAAD hat zwölf Projekte mit Vorbildcharakter an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen zur Förderung ausgewählt. Der Fokus der Projekte liegt insbesondere auf den Themen Lehrerbildung und akademische Nachqualifizierung.

Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sagte: »Zahlreiche Geflüchtete sind mit einem hohen Bildungsniveau nach Deutschland gekommen. Mit dem neuen Leuchttürme-Programm fördern wir überzeugende Hochschulprojekte, die geflüchtete Studierende und Akademiker gezielt weiter qualifizieren und auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereiten. Das Land Nordrhein-Westfalen kann dadurch deutschlandweit zum Vorreiter bei der Integration geflüchteter Studierender werden und zugleich Modelle erproben, die dem Fachkräftemangel entgegenwirken.«

»Nordrhein-Westfalen hat seit 2015 als bevölkerungsreichstes Bundesland die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Es ist daher besonders erfreulich, dass das Land umfänglich in die Eingliederung und Qualifikation geflüchteter Studierender an den Hochschulen investiert«, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee in Bonn. »Mit ‚NRWege Leuchttürme‘ stärken wir zudem die Hochschulen als Orte erfolgreicher Integration und attraktive Bildungsinstitutionen für internationale Studierende.«

Die Projekte im Rahmen von »NRWege Leuchttürme« dienen dazu, Lehrerinnen, Lehrer sowie Ingenieurinnen und Ingenieure mit ausländischem Hochschulabschluss schneller einen Berufseinstieg in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen. Lehrkräfte mit ausländischem Hochschulabschluss haben häufig Schwierigkeiten, eine Beschäftigung an deutschen Schulen zu finden. Durch ihre internationalen Erfahrungen und Sprachkenntnisse bieten sie aber das Potenzial, der vielfältigen Schülerschaft im Land gerecht zu werden und gleichzeitig zur Linderung des akuten Lehrermangels beizutragen. Im Rahmen von geförderten Projekten an den Universitäten Bochum, Bielefeld, Duisburg-Essen, Köln und Siegen erhalten sie eine Zusatzqualifikation, die sie mit sprachlichen, fachlichen und pädagogischen Angeboten sowie praktischen Phasen auf den Schuldienst vorbereitet.

Eine besondere Kooperation gehen die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe und die Fachhochschule Bielefeld im Rahmen der »NRWege Leuchttürme« ein: In einem einjährigen Programm gleichen geflüchtete Ingenieurinnen und Ingenieure ihre Studienabschlüsse den deutschen Abschlüssen an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dabei unter anderem in Praxisphasen in regionalen Unternehmen und durch eine Kooperation mit den Industrie- und Handelskammern für den deutschen Arbeitsmarkt fit gemacht.

Alle im Rahmen von »NRWege Leuchttürme« geförderten Hochschulen auf einen Blick
Fachhochschule Bielefeld/Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Universität Bielefeld, Ruhr-Universität Bochum, Universität Bonn, Technische Universität Dortmund, Universität Duisburg-Essen, Hochschule Düsseldorf, Universität Düsseldorf, Universität Köln, Universität Siegen, Universität Wuppertal.

 

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