IAB-Betriebspanel: Betriebe in Hessen setzen auf Mitarbeiterbindung

Mitarbeiter*innen

Hessische Unternehmen setzen verstärkt auf Mitarbeitendenbindung - Investitionen in Bindungsmaßnahmen steigen deutlich

Hessische Betriebe reagieren zunehmend auf die Herausforderungen des Arbeitsmarkts, indem sie gezielt in Maßnahmen zur Bindung ihrer Mitarbeitenden investieren. Angesichts des demografischen Wandels, der Digitalisierung und des Strukturwandels gewinnen flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten sowie Weiterbildungsangebote weiter an Bedeutung.

Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori betonte anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen IAB-Betriebspanel 2024, dass diese Investitionen nicht nur die Zufriedenheit und das Zugehörigkeitsgefühl der Belegschaft stärken, sondern zudem die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sichern würden.

Flexible Arbeitszeitmodelle auf dem Vormarsch

Laut IAB-Betriebspanel verfügen mittlerweile 52 Prozent der hessischen Betriebe über Regelungen zu Arbeitszeitkonten – das sind 14 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Damit können Angestellte ihre Arbeitszeit flexibler gestalten und Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren.

Besonders in wirtschaftsnahen und wissenschaftlichen Dienstleistungen werden diese Möglichkeiten genutzt; hier gestalten 60 Prozent der Betriebe ihre Arbeitszeiten als familienfreundlich.

Mobiles Arbeiten gewinnt an Bedeutung

Auch das mobile Arbeiten ist verbreiteter denn je: 34 Prozent der Betriebe gestatten ihren Mitarbeitenden die Arbeit außerhalb des Büros; 2018 lag der Wert noch bei 24 Prozent.

Zwischen den Branchen gibt es jedoch deutliche Unterschiede. Während in wirtschaftsnahen Dienstleistungen und der öffentlichen Verwaltung fast jede zweite Organisation mobile Arbeit ermöglicht, sind es im Baugewerbe lediglich 14 Prozent der Betriebe.

Weiterbildungsbereitschaft rückläufig

Weiterbildung bleibt für viele Unternehmen ein zentrales Element zur Mitarbeitendenbindung. Dennoch ist die Beteiligung an Weiterbildungsmaßnahmen nach einem Höchststand im Pandemiejahr 2023 wieder gesunken: Von 43 Prozent auf 40 Prozent der Betriebe, die ihre Mitarbeitenden für Weiterbildungen freistellen oder Kosten übernehmen.

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, äußerte dazu, dass Weiterbildung gerade in unsicheren Zeiten zahlreiche Vorteile biete und Unternehmen sowie Beschäftigte motivierte, sich zu informieren und Fördermöglichkeiten zu nutzen.

IAB Betriebspanel 2024


Branchenspezifische Unterschiede bleiben bestehen

Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit bleibt in der öffentlichen Verwaltung und in Organisationen ohne Erwerbszweck mit knapp 40 Stunden am höchsten. Im Vergleich dazu liegen andere Wirtschaftszweige leicht darunter.

Auch bei der Weiterbildungsbeteiligung zeigt sich ein Unterschied: In der öffentlichen Verwaltung und in Organisationen ohne Erwerbszweck liegt die Quote bei 60 Prozent, während das Baugewerbe lediglich 31 Prozent erreicht.


  VERWEISE  

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