Zunehmender Fachkräftemangel und geringe internationale Rekrutierung

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Bertelsmann Stiftung

Trotz erheblichen Fachkräftemangels: Nur wenige Unternehmen werben Personal im Ausland an

Die Bertelsmann Stiftung hat in einer aktuellen Befragung festgestellt, dass deutsche Unternehmen trotz des akuten Fachkräftemangels nur selten im Ausland rekrutieren.

Nur 18 Prozent beschreiten diesen Weg, heißt es in der Untersuchung. Gründe für die Zurückhaltung seien Sprachbarrieren und bürokratische Hürden, die den Zugang zu internationalen Fachkräften erschweren.

Obwohl das Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Anwerbung fördern solle, bemängelten die Expert*innen die schleppende Umsetzung. Zudem seien mehr Zuwanderungsvereinbarungen und konkrete Bleibeperspektiven notwendig, um internationale Fachkräfte langfristig für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.

Fehlende Integrationsprogramme und mangelnde Unterstützung für neu zugewanderte Fachkräfte würden die Hürden weiter erhöhen und potenzielle ausländische Fachkräfte davon abhalten, langfristig in Deutschland zu bleiben.

Ursachen und Hemmnisse der geringen internationalen Anwerbung

Die Hauptursachen für die Zurückhaltung deutscher Unternehmen liegen in einer Vielzahl von Hindernissen, die eine internationale Rekrutierung erschweren. Sprachschwierigkeiten und komplexe bürokratische Anforderungen stellen große Hürden dar.

Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) seien von diesen Belastungen betroffen, da sie im Vergleich zu größeren Unternehmen häufig weniger Ressourcen für Rekrutierungsprozesse und die Integration internationaler Fachkräfte aufbringen könnten. Zudem beklagten die Befragten den hohen Verwaltungsaufwand und die damit verbundenen Verzögerungen bei behördlichen Genehmigungen.

Reformen und langfristige Bleibeperspektive gefordert

Die Untersuchung betont den Reformbedarf in der Zuwanderungspolitik: Das bestehende Fachkräfteeinwanderungsgesetz biete zwar Ansätze zur Anwerbung internationaler Arbeitskräfte, werde aber nur schleppend umgesetzt und zeige nur begrenzte Wirkung, so die Experten.

Daher seien gezielte Migrationsabkommen notwendig, um den Zugang zu qualifizierten Fachkräften systematisch zu erleichtern. Auch die Schaffung langfristiger Perspektiven für ausländische Arbeitskräfte sei entscheidend, um Fachkräfte nicht nur kurzfristig anzuwerben, sondern dauerhaft für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Perspektive und ökonomische Relevanz

Die Ergebnisse der Befragung machen deutlich, dass eine stärkere Öffnung des Arbeitsmarktes für internationale Fachkräfte dringend notwendig ist, um der demografischen Entwicklung und dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken.

Unternehmen und Politik müssten gemeinsam eine Willkommenskultur etablieren, die die Integration neuer Arbeitskräfte fördert und langfristige Bleibeperspektiven bietet. Nur so könne Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Arbeitsmarkt sichern und seinen Wohlstand langfristig erhalten.


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