HRler schauen auf Abschlussnoten, EDV-Kenntnisse und soziales Engagement

CESifo

Für Personalleiter sind bei Lehrstellen-Bewerbern die Abschlussnote, EDV-Kenntnisse und soziales Engagement besonders wichtig. Bei Bewerbern mit Hochschul-Abschluss stehen die Hochschul-Note und Praktika ganz oben.

Das hat eine neue Studie des ifo-Institutes ergeben.

»Die Abschlussnoten sind sehr wichtig, aber auch andere Fähigkeiten«, sagt Ludger Wößmann, einer der Autoren der Studie. Demnach halten 89 Prozent der befragten Personalleiter bei Bewerbern um eine Lehrstelle die Mathe-Note für wichtig, 86 Prozent die EDV-Kenntnisse und 81 Prozent die Deutsch-Note, gefolgt von Praktika (74 Prozent). Bei Bewerbern mit Hochschul-Abschluss sind EDV-Kenntnisse für 96 Prozent und Praktika für 94 Prozent wichtig, gefolgt von Sprachkenntnissen (83 Prozent) und der Abschlussnote an der Hochschule (81 Prozent). Befragt wurde eine repräsentative Stichprobe von 579 deutschen Personalleitern.

Auch im direkten Vergleich zwischen zwei Bewerbern ist eine Mischung aus Wissen, sozialen Fähigkeiten und Reife bedeutsam. Bei einem Experiment mit erfundenen Lebensläufen von Lehrstellen-Bewerbern reagierten Personalleiter besonders positiv auf ein soziales Ehrenamt, wenn alle anderen Faktoren vergleichbar waren.

Der zweitwichtigste Faktor war die Abschlussnote. »Für die Wahrscheinlichkeit, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, hatte soziales Engagement ungefähr so viel Gewicht wie anderthalb Abschlussnoten besser zu sein«, sagt Wößmann. »Bei Bewerbern mit einem Bachelor-Abschluss, die als Betriebswirte eingestellt werden wollten, stand die Hochschul-Note sehr deutlich im Vordergrund.« Aber die Ergebnisse fallen auch bunt aus: In größeren Betrieben achten Personalleiter noch mehr auf die Hochschul-Note, aber ältere Personalleiter und Geschäftsführer achten weniger auf die Abschlussnoten und mehr auf andere Fähigkeiten. EDV- und Sprachkenntnisse spielen besonders bei Frauen eine große Rolle, bei Männern sind Alter und Abi-Note wichtig.

  

  LINKS  

 

Recruiting: Nur wenige Unternehmen nutzen digitale Bewerbungstools
In Deutschland leiden fast alle Unternehmen unter Fachkräftemangel, doch noch immer machen viel zu viele es Interessierten unnötig schwer, sich einfach zu bewerben. Praktisch alle Unternehmen (99 Prozent) setzen auf die Bewerbung per E-Mail, und...
Wie Männer und Frauen sich bei der Jobsuche unterscheiden
Bewerbungsverhalten kann die Hälfte der bereinigten Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen erklären Neueingestellte Frauen verdienen durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer. Vergleicht man Frauen und Männer im gleichen Beruf mit...
Employee Expe­ri­ence aus Sicht der Füh­rungs­kräfte
Quelle: Adobe Stock Mehrheit der Mitarbeitenden würde sich wieder im eigenen Unternehmen bewerben Acht von zehn Führungskräften würden sich im eigenen Unternehmen wieder bewerben, wenn sie derzeit auf Arbeitssuche wären. Unter den Mitarbeitenden...

.