Wie Präsenzpflicht im Büro das Leben von Frauen verändert

 Studierende allein vor dem Notebook während Corona (Symbolbild)

Frauen im Arbeitsleben nach der Pandemie: Neue Herausforderungen

Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren im Arbeitsleben hinterlassen, besonders bei Frauen in Deutschland. Die Deloitte-Studie »Women @ Work« zeigt auf, wie sich neue Stressfaktoren und Erschwernisse insbesondere durch die angeordnete Rückkehr ins Büro ergeben haben.

Rückkehr ins Büro als Stressfaktor

In Deutschland mussten fast jede sechste Frau und jede fünfte teilweise ins Büro zurückkehren. Diese Verpflichtung belastete 37 Prozent der vollständig betroffenen Frauen seelisch, bei den teilweise betroffenen waren es 22 Prozent. Diese Zahlen sind weltweit etwas niedriger, liegen jedoch immer noch bei 26 bzw. 18 Prozent.

Präsenzpflicht für Frauen

Negative Auswirkungen auf Arbeitgeber

Die Studie betont, dass die Rückkehrpflicht ins Büro nicht nur für die Arbeitnehmerinnen nachteilig ist, sondern auch für die Arbeitgeber. 32 Prozent der Frauen mit vollständiger Büropflicht baten um reduzierte Arbeitszeiten, 29 Prozent sehen ihren Arbeitgeber in einem schlechteren Licht und 19 Prozent empfinden sich als weniger produktiv. 22 Prozent sahen sich sogar gezwungen, umzuziehen.

Unbezahlte Care-Arbeit bleibt weiblich

Ein weiterer Grund für die Belastung durch die Büropflicht ist die Verantwortung für familiäre Aufgaben, die oft auf Frauen lasten. Der Anteil der Frauen, die hauptsächlich für die Kinderbetreuung verantwortlich sind, stieg von 41 Prozent im Vorjahr auf 45 Prozent.

Auch die Pflege von Erwachsenen ist überwiegend Frauensache, weltweit stieg der Anteil hier von 44 Prozent auf 57 Prozent. In Deutschland sank er leicht von 58 auf 54 Prozent, jedoch übernehmen immer weniger Männer diese Verantwortung.

Arbeiten trotz gesundheitlicher Beschwerden

Viele Frauen arbeiten trotz gesundheitlicher Probleme weiter, was im Büro noch unangenehmer sein kann. 16 Prozent der Frauen in Deutschland leiden unter starken Regelschmerzen, fünf Prozent haben Beschwerden im Zusammenhang mit Kinderwunsch oder Schwangerschaft und vier Prozent in den Wechseljahren.

39 Prozent der Betroffenen arbeiten trotz starker Regelschmerzen, 32 Prozent trotz Beschwerden in den Wechseljahren und 35 Prozent trotz Problemen rund um Kinderwunsch und Schwangerschaft.


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