Corona: Unbezahlte Betreuungs-Mehrarbeit während der Krise

OECD6

In der Krise haben Mütter die Hauptlast der zusätzlichen Betreuungsarbeit getragen

Als Schulen und Betreuungseinrichtungen in 2020 schließen mussten, haben Mütter die Hauptlast der zusätzlichen unbezahlten Betreuungsarbeit getragen. Darunter litt auch die Erwerbsbeteiligung, wie ein aktuelles OECD-Themenpapier zeigt.

Das Papier analysiert, wie sich die COVID-19-Krise auf die Geschlechterungleichheit bei bezahlter und unbezahlter Arbeit ausgewirkt hat. So gaben im OECD-Durchschnitt 61,5 Prozent der Mütter und nur 22,4 Prozent der Väter von Kindern unter zwölf Jahren an, dass sie den Großteil oder die gesamte zusätzliche Betreuungsarbeit übernommen haben als Schulen, Kindergärten und andere Betreuungseinrichtungen 2020 schlossen. In Deutschland und Österreich sagten sogar rund Dreiviertel der Mütter mit Kindern unter zwölf Jahren, sie hätten den Großteil oder die gesamte zusätzliche Betreuungsarbeit übernommen.

Im OECD-Durchschnitt änderte sich in keiner anderen Gruppe der Arbeitsmarktstatus zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem dritten Quartal 2020 so häufig von beschäftigt zu arbeitslos wie bei den Müttern von Kindern unter zwölf Jahren.
In Deutschland und Österreich sagten im OECD-Vergleich besonders viele Eltern, sie seien bereit mehr Steuern zu zahlen, wenn der Staat im Gegenzug mehr Geld in familienfördernde Maßnahmen wie Elternurlaub, Kinderbetreuungsdienste und Kindergeld investieren würde (65 Prozent in Deutschland und 71 Prozent in Österreich).

Trotz der Belastungen der Krisenzeit meldeten Mütter in Deutschland und Österreich im OECD-Vergleich den geringsten Anstieg an psychischen Gesundheitsproblemen.

Hintergrund
Mit einem Datensatz aus 25 OECD-Ländern beinhaltet das Themenpapier eine erste länderübergreifende Analyse unbezahlter und bezahlter Arbeit nach dem Status der Elternschaft auf der Grundlage national repräsentativer Erhebungen.

 

 

Leichte Zunahme der Teilzeitbeschäftigung in Deutschland
Weiterer Anstieg der Teilzeitquote im Jahr 2023 Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Quote der Teilzeitbeschäftigten in Deutschland im Jahr 2023 erneut leicht gestiegen und erreichte 31 %. Im Vergleich zum Vorjahr, wo der Anteil bei...
Potenziale von Frauen und Mädchen im MINT-Bereich
Bundesregierung: Stärkung der MINT-Bereiche durch gezielte Förderung und Initiativen Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt verstärkt darauf, Frauen und Mädchen für den MINT-Bereich zu begeistern. Staatssekretär Jens...
Alterseinkünfte von Frauen 27,1 Prozent niedriger als die von Männern
Frauen ab 65 Jahren beziehen Alterseinkünfte von rund 18.700 Euro brutto im Jahr, Männer von rund 25.600 Euro Frauen sind hinsichtlich ihres durchschnittlichen Einkommens schlechter gestellt als Männer – auch bei den Alterseinkünften. Nach...

.