Anteil weiblicher Führungskräfte stagniert

Artikel-Bild

Frauen in leitenden Positionen: Leider nichts Neues auf den Führungsetagen 

Frauen sind nach wie vor als Führungskräfte in den Betrieben unterrepräsentiert. Im Jahr 2018 waren 26 Prozent der Führungskräfte der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft Frauen. Auf der zweiten Führungsebene lag ihr Anteil bei 40 Prozent. Beide Werte haben sich verglichen mit 2016 nicht verändert. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung von rund 16.000 Betrieben in Deutschland durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In Ostdeutschland ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft höher als in Westdeutschland. Auf der ersten Führungsebene liegt er im Osten bei 31 Prozent, im Westen bei 25 Prozent. Auf der zweiten Führungsebene beträgt der Frauenanteil in Ostdeutschland 45 Prozent, in Westdeutschland 39 Prozent. Der Beschäftigtenanteil von Frauen liegt in Ostdeutschland wie in Westdeutschland bei 44 Prozent. »Frauen sind demnach in Ostdeutschland besser repräsentiert«, erklären die IAB-Forscherinnen Susanne Kohaut und Iris Möller.

Kleine Betriebe werden häufiger von Frauen geführt als große: In Großbetrieben der Privatwirtschaft mit mindestens 500 Beschäftigten sind 14 Prozent der Führungspositionen auf der ersten Ebene mit Frauen besetzt. In Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten sind es 25 Prozent, in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten 27 Prozent.

Verglichen mit der Privatwirtschaft liegt der Frauenanteil im öffentlichen Sektor auf der ersten und zweiten Leitungsebene mit 36 bzw. 43 Prozent um zehn bzw. drei Prozentpunkte höher. Gemessen an ihrem Beschäftigtenanteil von 60 Prozent sind Frauen jedoch im öffentlichen Sektor in Führungspositionen der zweiten Ebene noch stärker unterrepräsentiert als in der Privatwirtschaft.

»Seit Januar 2016 ist das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in Kraft. Mit der Verpflichtung zur Festlegung und Veröffentlichung verbindlicher Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils in Vorständen und obersten Managementebenen soll diese gesetzliche Regelung in das Personalmanagement von Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten hineinwirken«, so die IAB-Forscherinnen Kohaut und Möller. Gleichzeitig stellen sie allerdings fest: »Die Einführung des neuen Gesetzes hat - zumindest auf Betriebsebene - keinen weiteren Zuwachs gebracht«.

 

  LINKS  

 

Studie: Hindernisse für Mütter bei der berufsbezogenen Weiterbildung
Berufliche Weiterbildung ist für Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer ein wichtiger Faktor um dauerhaften beruflichen Erfolg zu fördern und Aufstiegschancen zu sichern. Eine neue Studie mit Daten des Nationalen Bildungspanels zeigt nun erstmals...
Stärkung von Frauen durch kompetenzorientierte Beratung
Der Beitrag des ProfilPASS zur Förderung von Empowerment und Gleichstellung Durch Erkennen und Entwickeln ihrer individuellen Fähigkeiten und Stärken erhalten Frauen die Möglichkeit, ihren beruflichen Werdegang selbstbestimmt zu gestalten und ihre...
Frauenkarrieren: Mixed-Leadership-Barometer
Noch nie saßen so viele Managerinnen in den Vorständen deutscher Top-Unternehmen Zum Stichtag 1. Juli arbeiteten 120 Frauen in den Vorständen der Unternehmen im DAX, MDAX und SDAX, 25 mehr als vor einem Jahr und 12 mehr als zu Jahresbeginn. In den...

.
Wir benutzen Cookies
Der BildungsSpiegel setzt auf seiner Website sog. Cookies ein. Einige von ihnen sind für den reibungslosen Betrieb essentiell, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Website zur Verfügung stehen.