Generation Europa: Die positiven Signale aus dem Nationalen Eurobarometer

Die junge Generation stärkt das Vertrauen in die Europäische Union
Eine aktuelle Erhebung des Nationalen Eurobarometers belegt eine signifikant hohe Zustimmung zur Europäischen Union (EU) in der jungen Bevölkerung Deutschlands.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Vertrauen in die EU in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen mit 61 Prozent deutlich über dem nationalen Durchschnitt von 49 Prozent liegt. Besonders ausgeprägt ist das positive Verhältnis bei Studierenden, von denen 71 Prozent der EU ihr Vertrauen schenken. Dieser Befund unterstreicht die wachsende europäische Orientierung der nachwachsenden Generation und manifestiert einen deutlichen Generationengraben in der Einstellung zur europäischen Einigung.
Struktureller Optimismus und Entscheidungsbereitschaft
Dieser Vertrauenszuwachs spiegelt sich in der Haltung der jungen Bevölkerung zur politischen Gestaltung wider. Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) im Alter von 15 bis 24 Jahren sprechen sich dafür aus, dass zukünftig mehr Entscheidungen auf europäischer Ebene getroffen werden sollten. Dies steht im Gegensatz zu der Haltung älterer Bevölkerungsgruppen (ab 55 Jahren), von denen nur 44 Prozent mehr EU-Entscheidungen wünschen.
Die Gesamtheit der deutschen Bürgerschaft sieht die Bundesrepublik jedoch mehrheitlich als besser für künftige Herausforderungen gerüstet an, wenn sie Mitglied der EU bleibt. Strukturell wird die EU demnach als entscheidender Akteur für die Bewältigung globaler oder kontinentaler Probleme wahrgenommen.
Politische Prioritäten und gesellschaftliche Folgen
Obwohl die Befragten die steigenden Lebenshaltungskosten und die Inflation (29 Prozent) als primäres Problem im eigenen Land betrachten, sehen sie den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine (ebenfalls 29 Prozent) als die vordringlichste Herausforderung, der sich die EU stellen muss.
Die hohe Zustimmung der jungen Menschen zur europäischen Einigung kann somit als konstruktive Antwort auf die aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten interpretiert werden. Sie befürworten demnach eine stärkere, handlungsfähigere Union.
Diese strukturelle Unterstützung bietet der Bildungspolitik die Chance, die europäische Dimension in Lehrplänen weiter zu verankern und die junge Bürgerschaft aktiv in europäische Prozesse einzubinden, um die Resilienz der europäischen Gemeinschaft nachhaltig zu stärken. Die hohe Lebenszufriedenheit von 92 Prozent bei den 15- bis 24-Jährigen, die ebenfalls erhoben wurde, bildet dabei eine positive Grundlage für das Engagement für die europäische Sache.
Hintergrund
Die Umfrage beleuchtet die Ansichten von EU-Bürgerinnen und Bürgern, die in den 27 EU-Mitgliedstaaten leben, sowie von Bürgerinnen und Bürgern in den aktuellen und potenziellen Kandidatenländern (außer der Ukraine) und dem Vereinigten Königreich. Die Erhebung wurde zwischen dem 9. Oktober und dem 3. November 2025 durchgeführt. Insgesamt wurden 26.445 Bürgerinnen und Bürger befragt, davon 1516 in Deutschland
VERWEISE
- Zu den Ergebnissen im Einzelnen ...
- vgl.: »Eurobarometer 2025: So denken die Europäer*innen über die EU« ...
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