
Im September 2025 waren rund 45,9 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig.
Arbeitsmarkt stagniert: Fünfter Rückgang in Folge bei Erwerbstätigenzahlen
Im September 2025 stagnierte die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland weitgehend. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren rund 45,9 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig.
Saisonbereinigt ging die Zahl um 21.000 Personen zurück. Damit setzte sich der seit Mai anhaltende Rückgang der Beschäftigung fort.
Herbstbelebung schwächer als in den Vorjahren
Nicht saisonbereinigt stieg die Erwerbstätigenzahl im Zuge der typischen Herbstbelebung zwar um 150.000 Personen oder 0,3 Prozent gegenüber August. Doch im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2024 hatte der Anstieg mit rund 196.000 Personen deutlich stärker ausfallen.
Beschäftigung leicht unter Vorjahresniveau
Im Vergleich zum September 2024 sank die Zahl der Erwerbstätigen um 46.000 Personen beziehungsweise 0,1 Prozent. Laut Destatis deutet sich damit eine Fortsetzung des seit Mai erkennbaren Abwärtstrends an. Besonders auffällig: Der Arbeitsmarkt verliert damit leicht, aber stetig an Dynamik.
Leichter Rückgang im dritten Quartal
Für das dritte Quartal 2025 weist Destatis im Inlandskonzept rund 46 Millionen Erwerbstätige aus. Saisonbereinigt ergibt sich im Vergleich zum Vorquartal ein Minus von 41.000 Personen oder 0,1 Prozent. Detaillierte Ergebnisse sollen am 18. November veröffentlicht werden.
Erwerbslosigkeit deutlich gestiegen
Parallel zur stagnierenden Beschäftigung nahm die Zahl der Erwerbslosen kräftig zu. Im September 2025 waren 1,84 Millionen Personen ohne Arbeit – ein Plus von 425.000 gegenüber dem Vorjahresmonat. Das entspricht einem Anstieg um 30,1 Prozent. Die Erwerbslosenquote stieg im Jahresvergleich von 3,2 auf 4,1 Prozent.
Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte lag die Zahl der Erwerbslosen bei 1,71 Millionen. Gegenüber August bedeutet das ein Zuwachs um 15.000 Personen oder 0,9 Prozent. Die bereinigte Erwerbslosenquote kletterte von 3,8 auf 3,9 Prozent.
Methodische Hinweise
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten: Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat beziehungsweise zum Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient dagegen einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen weitgehend unabhängig.
Die Erwerbstätigenzahlen aus der Erwerbstätigenrechnung unterscheiden sich von denen aus der Arbeitskräfteerhebung, die in den Mikrozensus integriert ist. Die Abweichungen sind vor allem auf Unterschiede der in beiden Statistiken eingesetzten Methoden und Verfahren zurückzuführen, basieren aber in Teilen auch auf nicht vollständig übereinstimmenden Definitionen. Hintergrundinformationen zu den Ergebnisunterschieden bieten die Erläuterungen zur Statistik.
Mit der Veröffentlichung zum Berichtsmonat April 2025 hat das Statistische Bundesamt die Hochrechnung der monatlichen Ergebnisse aus der Arbeitskräfteerhebung rückwirkend ab 2009 auf Bevölkerungseckwerte umgestellt, die auf Basis des Zensus 2022 ermittelt wurden. Ausführliche Informationen zum Mikrozensus und zur Umstellung auf den Zensus 2022 bietet eine Sonderseite im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Auswirkungen auf den Bereich der Arbeitsmarktberichterstattung werden auf einer Themenseite dargestellt.
Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit weicht daher von der registrierten Arbeitslosigkeit ab, die von der Bundesagentur für Arbeit entsprechend dem Sozialgesetzbuch ermittelt und veröffentlicht wird. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebungen zugrunde gelegt.
VERWEISE
- QUELLE: Nach einer Destatis-Meldung ...
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