IAB-Arbeitsmarktbarometer 10/25: Erster Rückgang seit Februar

Im Oktober fällt das IAB-Arbeitsmarktbarometer um 0,2 Punkte auf 100,3
Der Wert bleibt knapp positiv. Das »European Labour Market Barometer« rutscht mit 99,8 unter die neutrale 100er-Marke. Die Teilkomponenten senden gemischte Signale: »Arbeitslosigkeit« 100,4 (−0,1), »Beschäftigung« 100,2 (−0,3). Kurzfristig ist keine Belebung der Beschäftigung zu erwarten.
Was die neue Messung bedeutet
Das Barometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bleibt über 100 Punkten, verliert aber erstmals seit Februar an Schwung. Das deutet auf einen Arbeitsmarkt hin, der sich stabilisiert, aber nicht durchstartet.
Während die Komponente »Arbeitslosigkeit« zum dritten Monat in Folge im positiven Bereich liegt, schwächt sich die Komponente »Beschäftigung« stärker ab. Damit mehren sich die Hinweise, dass die Phase steigender Arbeitslosigkeit enden könnte, die Beschäftigung jedoch vorerst nicht zulegt.
Europäischer Blick
Das »European Labour Market Barometer« sinkt im Oktober auf 99,8. Beide europäischen Teilkomponenten geben nach.
In Summe sendet Europa damit ein neutrales bis leicht negatives Signal. Der Nach-Corona-Aufschwung sei durch die Energiekrise ausgebremst worden, seither komme die Erholung in vielen Ländern kaum voran – so die Einordnung aus der IAB-Forschung.
Einordnung der IAB-Analyse
Aus dem IAB wird berichtet, die Phase steigender Arbeitslosigkeit sei vorbei, zugleich sei nicht mit einer Phase steigender Beschäftigung zu rechnen. Diese Lesart spiegelt die aktuelle Schere zwischen stabilisierter »Arbeitslosigkeit« und schwächerer »Beschäftigung« wider. Für Unternehmen heißt das: Einstellungen bleiben selektiv, Ersatz- und Transformationsbedarfe dominieren gegenüber kräftigem Personalaufbau.
Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien und Zypern. Lettland nimmt seit Juni 2025 teil.
Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labour Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus diesen beiden Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala der Barometer reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
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