IAB-Arbeitsmarktbarometer 7/25: Neue Hoffnung auf Trendwende bei Arbeitslosigkeit

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IAB-Arbeitsmarktbarometer zeigt Aufwärtstrend

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer verzeichnet im Juli den vierten Anstieg in Folge und erreicht erstmals seit Monaten wieder die neutrale Marke von 100 Punkten.

Damit sendet der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ein Signal, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt stabilisieren könnte. Ein besonders positiver Impuls kommt von der Komponente zur Prognose der Arbeitslosigkeit, die um 1,5 Punkte auf 99,6 zulegt.

Arbeitslosigkeit steigt – Trendwende in Sicht

Zwar wird für August ein Anstieg der Arbeitslosigkeit auf über drei Millionen erwartet, doch die IAB-Expert*innen gehen davon aus, dass diese Entwicklung nur von kurzer Dauer ist, falls sich der positive Trend festigt. Die Arbeitsagenturen zeigen sich laut IAB künftig weniger pessimistisch. Bereits seit März ist ein kontinuierlicher Zuwachs der Barometerkomponente zur Arbeitslosigkeit zu beobachten.

Beschäftigung bleibt leicht positiv

Die Beschäftigungskomponente des Barometers gibt im Juli nach dem vorherigen Anstieg wieder geringfügig nach und liegt mit 100,3 Punkten weiterhin im leicht positiven Bereich. Das IAB betont, dass diese Zahlen eine stabile Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt widerspiegeln.

Europäisches Barometer stagniert

Anders sieht es auf europäischer Ebene aus: Das European Labour Market Barometer bleibt im Juli bei 99,7 Punkten stehen. Während einige Länder leichte Zuwächse verbuchen, gehen in anderen die Werte zurück. Insgesamt kommt der europäische Arbeitsmarkt aktuell kaum voran.

Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien und Zypern. Lettland nimmt seit Juni 2025 teil.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labour Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus diesen beiden Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala der Barometer reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

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