Kann Digitalisierung die Krankenpflege aufwerten?

Artikel-Bild

Auswirkungen von Digitalisierung 

Die Digitalisierung hat längst auch in der Krankenpflege Einzug gehalten: Smartphones und Tablets helfen bei der Dokumentation, Vitalparameter werden via Telemonitoring überwacht, erste Prototypen von Robotiksystemen gibt es bereits. Können vernetzte Technologien auch die Arbeit von Krankenpflegefachkräften aufwerten? Die Antwort lautet derzeit: »Nein«, wie der aktuelle Report aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) zeigt.

Tom Heilmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAQ, hat die Auswirkungen digitaler Technologien auf die Arbeitsbewertung von Krankenpflegefachkräften in Kliniken untersucht. Er fragte Expert*innen, ob die Digitalisierung das Berufsfeld aufwerten und somit attraktiver machen kann. Dies könnte den Fachkräftemangel lindern.

Allerdings wird die Interaktion mit den Patienten – der Kern der Pflegearbeit – bisher kaum durch die Digitalisierung berührt. »In der Folge lassen sich weder entscheidende Effizienzsteigerungen noch damit verbundene Entgelterhöhungen realisieren«, stellte Heilmann fest. Auch in der tariflichen Arbeitsbewertung von Krankenpflegefachkräften werden digitalisierungsbedingte Anforderungen nicht berücksichtigt, zumal damit die öffentlichen Gesundheitsausgaben steigen würden. Dies wird als politisch kaum durchsetzbar bewertet.

»Zentral für die Aufwertung der Krankenpflege ist daher die gesellschaftliche Anerkennung von Pflegearbeit als professionelle Tätigkeit«, so Tom Heilmann. Dabei stecke die Krankenpflege in einem Dilemma: Um die hohen Arbeitsbelastungen zu senken, bedarf es vor allem zusätzlicher Fachkräfte. Diese zu gewinnen gestalte sich aber gerade aufgrund der hohen Belastungen als äußert schwierig. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, müssten die bestehenden Personalengpässe überwunden werden. Dazu sei neben der Weiterqualifikation von Pflegehelfern zu examinierten Fachkräften auch eine monetäre Aufwertung ihrer Tätigkeiten nötig.

 

 

Alarmierende Prognosen zum IT-Fachkräftemangel in Deutschland bis 2040
Zunehmende Lücke trotz wachsendem Angebot Eine Studie des Digitalverbands Bitkom prognostiziert, dass Deutschland im Jahr 2040 rund 663.000 IT-Fachkräfte fehlen werden, falls nicht umgehend gegensteuernde Maßnahmen ergriffen werden. Diese Zahl...
Deutscher Büroalltag: Weniger Papier, mehr Digitalisierung
Studie belegt signifikante Reduktion des Papierverbrauchs In den letzten Jahren hat sich ein signifikanter Wandel in den deutschen Unternehmen vollzogen, der zu einer erheblichen Reduzierung des Papierverbrauchs geführt hat. Eine Studie des...
KfW-Digitalisierungsbericht: Schub aus Coronajahren hält weiterhin an
Fortschreitende Digitalisierung im Mittelstand Laut dem neuesten KfW-Digitalisierungsbericht setzt sich der Digitalisierungstrend unter deutschen mittelständischen Unternehmen fort. Besonders auffällig ist der Anstieg abgeschlossener...

.