Linke will Meisterpflicht ausweiten

Meisterbrief ano

Qualität und Rahmenbedingungen im Handwerk stehen im Mittelpunkt eines Antrags der Linksfraktion im Deutschen Bundestag  

Die Bundesregierung solle unter Einbeziehung Betroffener Kern-Parameter wie Umsatz, Löhne und Beschäftigtenzahlen umfassend qualitativ und quantitativ evaluieren, fordern die Abgeordneten. Auf Basis dieser Ergebnisse solle bei Handwerken, bei denen es sachlich geboten und rechtlich möglich erscheint, der verpflichtende Meisterbrief per Gesetz wieder eingeführt werden.

Dabei müssten die Selbstständigen Bestandsschutz erhalten, die sich nach der Handwerksnovelle 2004 ohne Meisterbrief selbstständig gemacht haben. Es müsse sichergestellt werden, dass die alternativen Zugangsmöglichkeiten der Handwerksordnung großzügig anerkannt werden, heißt es in dem Antrag weiter.

Zur Aus- und Weiterbildung wird argumentiert:

Die Aus- und Weiterbildung im Handwerk muss, auch mit Blick auf den ökologischen und digitalen Wandel, modernisiert werden. 2018 blieben 17.000 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt. Ein Grund ist neben der relativ geringen Entwicklung der Gehälter und Einkommen im Handwerk, dass bereits die Ausbildungsvergütung laut Bundesinstitut für Berufsbildung etwa 35 Prozent niedriger ist als in anderen vergleichbaren Branchen. Es braucht also im Handwerk eine viel angemessenere und attraktivere Ausbildungsvergütung. Auch die Zahl der Meisterprüfungen ist rückläufig. Die finanziellen Hürden für den beruflichen Aufstieg und diesen Qualifikationsnachweis sind konkret abzubauen. Mit Blick auf die Kostenfreiheit eines Studiums ist es deshalb etwa nur konsequent, eine ebenso kostenfreie, qualitativ hochwertige Meisterausbildung bundesweit umzusetzen.

Hintergrund ist die Diskussion über eine mindestens teilweise Wiedereinführung der Meisterpflicht für Berufe, für die genau diese Pflicht im Zuge der Novelle von 2004 abgeschafft wurde. Ausbildungsleistung und Qualität seien seitdem gesunken, erklären die Abgeordneten der Linksfraktion.

   

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