Österreich: Bildung hat Einfluss auf Lebenserwartung und Fertilität

Statistik Austria

Statistik Austria legt erneut Zahlen zu Bildung und Lebensdauer vor

Die Lebenserwartung in Österreich steigt mit dem Bildungsgrad – das belegen die aktuellen demographischen Indikatoren von Statistik Austria auch für das Jahr 2023.

Besonders auffällig ist: Akademiker*innen leben deutlich länger als Personen mit Pflichtschulabschluss. Ebenso eindeutig zeigen die Zahlen, dass der Bildungsgrad Einfluss auf die Fertilitätsrate und das Alter bei der Geburt hat.

Höherer Bildungsabschluss kann zu längerem Leben führen

Die Auswertungen von Statistik Austria machen deutlich, dass die fernere Lebenserwartung mit steigendem Bildungsgrad zunimmt. So haben 35-jährige Männer mit Hochschulabschluss im Schnitt noch 49,37 Jahre zu erwarten, während Männer mit Pflichtschulabschluss lediglich auf durchschnittlich 42,65 weitere Jahre kommen. Bei Frauen desselben Alters liegen die Werte bei 52,16 Jahren (Hochschulabschluss) und 48,33 Jahren (Pflichtschulabschluss).

Laut Statistik Austria ist der Unterschied, verglichen mit den Vorjahren, zwar leicht zurückgegangen, bleibt aber nach wie vor deutlich.

Bildungsmuster auch bei der Fertilität sichtbar

Auch in Bezug auf die Kinderzahl zeigen sich bildungsspezifische Unterschiede. Frauen mit Pflichtschulabschluss bringen im Durchschnitt die meisten Kinder zur Welt: 2023 lag die Fertilitätsrate bei 1,53. Frauen mit Matura kommen hingegen nur auf 1,15 Kinder, Akademikerinnen auf 1,29.

Ein Rückgang der Geburtenrate zeigt sich insbesondere bei Pflichtschulabsolventinnen, während der Anteil bei Akademikerinnen stabil ist.

Herkunft des Bildungsabschlusses beeinflusst Alter bei der Geburt

Das durchschnittliche Alter bei der Geburt des ersten Kindes steigt mit dem Bildungsgrad an. Mütter aus akademischen Kreisen sind bei der Geburt ihrer Kinder durchschnittlich 33,50 Jahre alt, während Pflichtschulabsolvent*innen im Mittel bei 29,21 Jahren liegen.

Die Statistik zeigt zudem, dass der Alterstrend insbesondere bei Pflichtschulabsolventinnen in den letzten Jahren zugenommen hat, während das Alter bei der Geburt bei Hochschulabsolventinnen und Maturantinnen nahezu unverändert blieb.

Methodik und Kontext der Auswertung

Die Angaben basieren auf registergestützten Daten zu Geburten, Sterbefällen sowie Bildungsstatus und Erwerbsverlauf. Berücksichtigt werden immer die jeweils höchsten abgeschlossenen Bildungsgrade im vorletzten Berichtsjahr. Die Perspektive ist periodisch, das heißt, ein späterer Bildungsabschluss bleibt unberücksichtigt.

Resumee

Der Zusammenhang zwischen Bildung, Lebenserwartung und Fertilität in Österreich ist weiterhin ausgeprägt nachvollziehbar. Höhere Bildungsabschlüsse sind mit einer gesteigerten Lebenserwartung und einer geringeren, späteren Fertilität verbunden – Phänomene, die laut Statistik Austria auch durch weitere sozioökonomische Faktoren mitgeprägt werden.


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