Demografische Entwicklung: Osten von rückläufiger Erwerbsbevölkerung stärker betroffen

 Ältere Mitarbeiterin am Notebook

Ostdeutschland ist vom Rückgang der Erwerbsbevölkerung im Alter von 20 bis 27 Jahren bis 2030 deutlich stärker betroffen als Westdeutschland.

Während deutschlandweit ein Rückgang um 3,1 Prozent erwartet werde, betrage der Rückgang in Ostdeutschland 6,7 Prozent, geht aus einer Mitteilung der Bundesregierung hervor.

Durch die mit dem Aus- und Weiterbildungsgesetz geschaffene sogenannte Ausbildungsgarantie würden auch die Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen in Ostdeutschland verbessert, so die Regierung.

Während die Bevölkerung im Osten 1990 im Schnitt jünger als im Westen gewesen sei, habe sich dieses Verhältnis mittlerweile umgekehrt, heißt es weiter. 2021 sei der Anteil der unter 20-Jährigen mit 17 Prozent geringer gewesen als im Westen mit fast 19 Prozent.

Zugleich sei der Anteil der über 64-Jährigen im Osten mit 27 Prozent höher gewesen als im Westen mit 22 Prozent. Durch die älter werdende Bevölkerung steige der Bedarf an gesundheitlicher und pflegerischer Versorgung. Ebenso werde sich der Fachkräftemangel im Osten aufgrund des Rückgangs der erwerbsfähigen Bevölkerung weiter vergrößern. Ziel der auf den Gesundheits- und Pflegebereich bezogenen Fachkräftestrategie der Regierung sei es, die Zahl der in den Gesundheits- und Pflegeberufen tätigen Menschen zu steigern.

Wie es weiter heißt, werde der Fachkräftebedarf auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt in vielen Wirtschaftsbereichen und der öffentlichen Verwaltung mit dem Renteneintritt starker Geburtsjahrgänge weiter wachsen.

Durch die Transformation der Wirtschaft zur Klimaneutralität entstünden derzeit neue, zukunftsträchtige Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien, der Wasserstoffwirtschaft, in der Mikroelektronik und im Automobilbau. Neuansiedlungen großer, internationaler Technologieunternehmen im Osten verstärkten den Fachkräftebedarf zusätzlich. Mit ihrer Fachkräftestrategie unterstützt die Regierung nach eigener Darstellung die Anstrengungen von Betrieben und Unternehmen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

In Deutschland leben der Antwort zufolge 22 Millionen junge Menschen, die jünger als 27 Jahre alt sind.

Die Betreuungsquote bei unter dreijährigen Kindern sei am 1. März 2022 in Ostdeutschland um 21,5 Prozentpunkte höher gewesen als im Westen. Zudem seien Öffnungszeiten und Qualifizierungsniveau der Fachkräfte im Osten überdurchschnittlich. Dagegen seien die Personal-Kind-Schlüssel im Osten durchschnittlich ungünstiger als in dem meisten westdeutschen Bundesländern. In der frühkindlichen Bildung hätten die Länder daher unterschiedliche Entwicklungsbedarfe.

Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, haben Männer in Westdeutschland im Hinblick auf die soziale Mobilität die stabilsten und höchsten Aufstiegsraten, während sich die Aufstiegsraten für Männer in Ostdeutschland seit den Geburtsjahrgängen 1935 bis 1944 stetig verschlechtert und die Abstiegsrisiken zugenommen hätten.

Für Frauen hätten sich die Chancen in Westdeutschland deutlich verbessert, wobei auch hier die Aufstiegsraten der Jahrgänge 1935 bis 1944 noch sehr gering und die Abstiegsrisiken hoch gewesen seien.

Für die Jahrgänge 1975 bis 1983 liegen die Aufstiegsraten laut Bundesregierung fast auf dem Niveau westdeutscher Männer. Im Osten seien die Aufstiegschancen für ältere Frauen etwas höher als für jüngere Frauen.

Gleichwohl wiesen aber auch diese höhere Aufstiegsraten auf als ostdeutsche Männer gleicher Geburtsjahrgänge. Die Gründe für die insgesamt besseren beruflichen Aufstiegschancen der Frauen sieht die Regierung vor allem in den veränderten Rollenmustern. Darüber hinaus sei Bildung die wirksamste Stellschraube für sozialen Aufstieg.


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