
Ältere Arbeitnehmer können durch geeignete Weiterbildung bei digitalen Kompetenzen aufholen.
Dies geht aus einer Studie des Forschungsnetzwerks EconPol hervor, die diese Fähigkeiten unter verschiedenen Altersgruppen in Industriestaaten untersucht.
Zwei Drittel der internationalen Unterschiede lassen sich dadurch erklären, dass die Länder unterschiedlich stark in Kompetenzaufbau für diese Gruppe investieren. »Ältere Arbeitnehmer mit digitalen Fähigkeiten haben wesentlich bessere Beschäftigungschancen, verdienen höhere Löhne und können nicht so einfach durch Technologie ersetzt werden«, kommentiert Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien und fordert: »Die Politik sollte daher Anreize für Unternehmen schaffen, um mehr Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Menschen anzubieten«.
Denn gerade ältere Mitarbeitende erhalten typischerweise seltener Zugang zu Weiterbildungsangeboten. In Deutschland verfügen 62 Prozent der Personen in der Altersgruppe von 55 bis 65 Jahren über digitale Grundkenntnisse – international ein überdurchschnittlicher, aber kein überragender Wert. Spitzenreiter ist Neuseeland vor den Niederlanden oder den skandinavischen Ländern.
Die Lücke bei digitalen Grundkenntnissen zwischen den Jüngeren (25–44-Jahre) und Älteren (55–65-Jahre) ist in Südkorea am größten: Während 89 Prozent der jungen Altersgruppe digitale Kenntnisse besitzt, liegt der Wert bei der alten Altersgruppe bei 26 Prozent.
Weitere Länder, in denen die Lücke besonders groß ist, sind Singapur und mittel- und osteuropäische Länder wie Slowenien, Litauen und Tschechien. In Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, den USA, Schweden, Dänemark und Neuseeland ist der Anteil Personen mit digitalen Grundkenntnissen unter den Jüngeren über 89 Prozent, während der Abstand zur ältesten Gruppe nur 13 bis 21 Prozentpunkte beträgt.
In Deutschland beträgt die Lücke zwischen Jüngeren (91 Prozent) und Älteren (62 Prozent) 29 Prozentpunkte, womit Deutschland international im oberen Mittelfeld liegt.
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