Erfolgreiches Crowdfunding
46 Bibliotheken finanzieren gemeinsam bildungsrelevante E-Books im Open Access
46 wissenschaftliche Bibliotheken haben sich für eine Crowdfunding-Finanzierung zusammengefunden, um ein E-Book-Paket mit Verlagspublikationen aus der Erziehungswissenschaft, Bildungsforschung und Fachdidaktik weltweit im Open Access frei zugänglich zu machen.
Organisiert hat dies der Fachinformationsdienst (FID) Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, der sich mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Finanzierung beteiligt. Die 18 Titel aus sieben Verlagen werden innerhalb eines Jahres kostenfrei mit einer Creative-Commons-Lizenz erscheinen.
In der Erziehungswissenschaft, Bildungsforschung und den Fachdidaktiken wird zunehmend in Open Access publiziert, um die Fachliteratur für alle frei zugänglich zu machen.
»Die Aufwände für eine Publikation haben früher die Rezipient*innen getragen, indem die Bibliotheken die Veröffentlichungen käuflich erworben haben«, erläutert Dr. Christoph Schindler, Arbeitsbereichsleiter für Literaturinformationssysteme am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, wo der FID koordiniert wird. »Bei Open-Access-Publikationen verlagert sich die finanzielle Last nun zu den Autor*innen selbst. Da klafft eine große finanzielle Lücke, für die es keine fachliche, verlagsübergreifende Lösung gibt. Deshalb hat der FID diese Crowdfunding-Initiative gestartet.«
Die Mindestanforderung sei gewesen, dass 25 Bibliotheken gemeinsam die Kosten für die 18 Titel aufbringen. Dass sich nun insgesamt 46 Bibliotheken dafür gefunden haben, sei ein großer Erfolg und ein starkes Zeichen für deren Bereitschaft, die Open-Access-Transformation tatkräftig zu unterstützen, so Schindler.
In dem Crowdfunding-Verfahren waren zunächst mit einem Aufruf Verlage und Autor*innen aus dem gesamten fachlichen Spektrum dazu aufgefordert worden, aktuelle Buchprojekte beim FID einzureichen. Ein von Fachgesellschaften nominiertes Gremium hat die 18 Titel aus den Einreichungen ausgewählt. Diese wurden daraufhin den Bibliotheken zur gemeinsamen Finanzierung vorgelegt. Innerhalb eines Jahres werden diese E-Books nun von den Verlagen auf der Verlagswebseite und im fachlichen Open-Access-Repositorium peDOCS bereitgestellt. Der FID plant, in den kommenden Monaten ein weiteres Crowdfunding von E-Books durchzuführen, und wird einen erneuten Aufruf zur Einreichung von Monografien und Sammelwerken starten.
Über den FID Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung
Der von der DFG geförderte FID ermöglicht eine offene wissenschaftliche Informationsversorgung von der fachlichen Recherche bis zum freien Zugriff auf Forschungsliteratur und weitere Ressourcen. In der dritten Förderphase baut der FID seine etablierten Services mit integriertem Such- und Nachweisraum, mit Buchbestellungs- und Digitalisierungsangeboten sowie mit der Bereitstellung von Online-Ressourcen im Sinne einer offenen Wissenschaft aus.
Im verantwortlichen Konsortium kooperieren das Informationszentrum Bildung (IZB) und die BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF, die Universitätsbibliotheken der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie das Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI).
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