DAAD zur Corona-Krise

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Zu den aktuellen Entwicklungen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 und den Auswirkungen auf die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit äußerte sich DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. Wir geben seine Stellungnahme hier im Wortlaut wieder:

»Die Corona-Pandemie ist inzwischen eine globale Herausforderung und Europa laut der Weltgesundheitsorganisation eines der neuen Epizentren“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Die bereits getroffen Maßnahmen wie Grenzschließungen und Kappung der Flugverbindungen schränken den internationalen wissenschaftlichen Austausch sehr stark ein. Sie sind aber aus unserer Sicht kurz- bis mittelfristig richtig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Der DAAD und seine Mitgliedshochschulen und Studierendenschaften sind von diesen Einschränkungen direkt betroffen. Unsere Mission ‚Wandel durch Austausch‘ kann nur funktionieren, wenn Austausch möglich ist. Wir stellen uns derzeit aber auf weitere Wochen und Monate mit erheblichen Restriktionen im weltweiten Austausch, in unserem Fördergeschäft und bei der Durchführung von Veranstaltungen ein. Wir unterstützen daher unsere Mitgliedshochschulen bei ihren Anstrengungen, einer schnellen Verbreitung des Virus entgegenzuwirken. Zusätzlich zu den bereits beschlossenen Maßnahmen wie der Absage aller Veranstaltungen und der Beschränkung der Reisetätigkeit haben wir aktuell weitere Maßnahmen beschlossen:

Bei Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Deutschland, die sich im Ausland befinden, sind Rückreisen möglich und erstattbar. Der DAAD wird sich hier um kulante Möglichkeiten für seine Geförderten bemühen. Neue Bewerbungen auf laufende Ausschreibungen für das Wintersemester werden weiterhin entgegengenommen und bearbeitet, Kommissionssitzungen werden teilweise per Videokonferenz durchgeführt oder aber auf Grundlage der schriftlichen Unterlagen entschieden. Einige Programme für internationale Stipendiatinnen und Stipendiaten, die einen Start des Aufenthalts noch im laufenden Sommersemester vorsehen (Hochschulsommerkurse, RISE-Forschungspraktika, IAESTE etc.) werden für diesen Durchgang ausgesetzt.

Auch werden alle in den nächsten Wochen geplanten Gruppenreisen nach Deutschland und ins Ausland abgesagt. Darüber hinaus stehen wir mit unseren Mitgliedshochschulen im engen Austausch, um flexible Lösungen für die bewilligten Projekte zu finden und setzen insbesondere auf Terminverschiebungen geplanter Vorhaben und den Einsatz digitaler Maßnahmen.

Ein besonderer Fall tritt für einige Stipendiatinnen und Stipendiaten ein, die nicht in ihr Heimatland zurückreisen können. Zur Absicherung ihres Verbleibs bis zur Rückreise werden ihre Stipendien verlängert.

Für Erasmus-Studierende hat die EU-Kommission mitgeteilt, dass bei Änderungen der Reisepläne (Rückkehr, Absage) für Länder mit Coronafällen die Kosten bis zur Höhe des vorher vereinbarten Gesamtstipendiums erstattet werden können. Da die meisten Hochschulen im Erasmus-Raum geschlossen haben, bitten wir alle Erasmus-Geförderten Kontakt mit ihrer Heimathochschule aufzunehmen.

Zudem verzichten wir im DAAD bis auf weiteres auf alle Dienstreisen ins In- oder Ausland. Darüber hinaus bereiten wir uns intensiv auf eine Situation vor, in der wir die wichtigsten Betriebsvorgänge per mobiler Arbeit aufrechterhalten können.

Gerade in diesen schwierigen Zeiten gilt aber auch: Es ist ein gutes Zeichen, dass die Einsichten und Empfehlungen von Epidemiologen und Virologen und somit der Wissenschaft von Bund und Ländern, der Europäischen Union und vielen weiteren Verantwortlichen weltweit sehr ernst genommen werden. Wir stehen als Menschheit vor gemeinsamen Herausforderungen und müssen als Schicksalsgemeinschaft begreifen, dass wir diesen Herausforderungen nur gemeinsam begegnen können.

Es ist ermutigend, dass die Wissenschaft in ihrem kooperativen weltweiten Bemühen um eine rasche Entwicklung neuer Therapieansätze und eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 ein gutes Beispiel für die Wahrnehmung globaler Verantwortung liefert«.

 

 

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