Öffentliche Bildungsausgaben stiegen 2019 um 6,3 Prozent

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

150 Milliarden Euro für Bildung aus öffentlicher Hand 

Die Bildungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sind im Jahr 2019 auf 150,1 Milliarden Euro gestiegen. Das waren 8,8 Milliarden Euro oder 6,3 % mehr als 2018. In die Schulen floss 2019 mit 73,8 Milliarden Euro knapp die Hälfte (49,2 %) der öffentlichen Bildungsausgaben. 33,6 Milliarden Euro entfielen auf die Kindertagesbetreuung (22,4 %) und 32,1 Milliarden Euro auf die Hochschulen (21,4 %).

Zu diesen Ergebnissen kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) im Bildungsfinanzbericht 2020 auf Basis vorläufiger Daten der öffentlichen Haushalte.

Länder tragen wesentlich zum Ausgabenanstieg 2019 bei

Im Vergleich zum Vorjahr sind die öffentlichen Bildungsausgaben wieder stärker gestiegen. 2018 waren die öffentlichen Bildungsausgaben noch um 6,1 Milliarden Euro beziehungsweise 4,5 % gegenüber 2017 gestiegen. Knapp die Hälfte der Mehrausgaben 2019 von 8,8 Milliarden Euro entfielen auf den Schulbereich. Hier wurden 4,2 Milliarden Euro (+6,0 %) mehr ausgegeben als im Vorjahr. Getragen wurde dieser Anstieg vor allem von den Ländern, die 59,8 Milliarden Euro für Schulen ausgaben und damit 3,5 Milliarden Euro mehr als 2018. Auch im Bereich der Kindertagesbetreuung trugen die Länder einen großen Teil der Mehrausgaben in 2019. Die Gesamtausgaben der öffentlichen Haushalte für Kindertagesbetreuung stiegen um knapp 3 Milliarden Euro (+9,8 %). Davon entfielen 2,2 Milliarden Euro auf die Länder, die damit 16,1 Milliarden Euro für Kindertagesbetreuung aufwendeten, und 0,9 Milliarden Euro auf die Kommunen, die 17,2 Milliarden Euro ausgaben.

Insgesamt steigerten die Länder ihre Ausgaben im Bildungsbereich 2019 um 7,2 Milliarden Euro (+7,3 %). Die Gemeinden gaben 1,8 Milliarden Euro (+5,4 %) mehr für Bildung aus. Die Ausgaben des Bundes im Bildungsbereich sanken 2019 leicht um 0,1 Milliarden Euro beziehungsweise 1,0 %. Damit beteiligten sich 2019 die Länder mit 105,3 Milliarden Euro an den öffentlichen Bildungsausgaben und die Gemeinden mit 35,0 Milliarden Euro. Der Bund finanzierte einen Anteil von 9,9 Milliarden Euro.

Steigende Monatsbruttogehälter im Bildungsbereich

Mit dem Ausgabenplus gegenüber dem Vorjahr stiegen 2019 auch die durchschnittlichen Monatsbruttogehälter des öffentlichen Bildungspersonals. So verdiente das pädagogische Personal in Kindertageseinrichtungen im Monat durchschnittlich 100 Euro brutto mehr als 2018. An den öffentlichen Schulen und Hochschulen waren es sogar 200 Euro mehr.

Nach wie vor bestehen zwischen den verschiedenen Bildungsbereichen – auch aufgrund unterschiedlicher Qualifikationsanforderungen – signifikante Gehaltsunterschiede. Das durchschnittliche Monatsbruttogehalt des pädagogischen Personals in öffentlichen Kindertageseinrichtungen belief sich 2019 auf 3 800 Euro, während das Lehrpersonal im Schulbereich durchschnittlich 5.700 Euro monatlich verdiente. An öffentlichen Hochschulen lag das durchschnittliche Monatsbruttogehalt 2019 bei 5.500 Euro. Im Hochschulbereich sind die Gehaltsunterschiede zwischen den Beschäftigtengruppen besonders signifikant, wobei sich auch hier unterschiedliche Qualifikationsanforderungen auswirken. So verdienten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 2019 mehr als 40 % des Hochschulpersonals ausmachten, monatlich im Durchschnitt 4.800 Euro brutto. Professorinnen und Professoren (W3-Professuren, rund 7 % des Hochschulpersonals) erhielten ein durchschnittliches Monatsbruttogehalt von 10.700 Euro.

Hintergrund
Das Statistische Bundesamt erstellt den Bildungsfinanzbericht jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie der Kultusministerkonferenz. Neben den öffentlichen Bildungsausgaben (Kapitel 3 und 4) enthält der Bildungsfinanzbericht auch die Bildungsausgaben in Abgrenzung des Bildungsbudgets (Kapitel 2) sowie in internationaler Abgrenzung (Kapitel 5).

 

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