Weiterbildung statt Beschäftigung von IKT-Fachkräften in KMUs
IfM Bonn: In 2019 verfolgten weniger KMU eine Online-Verkaufsstrategie als in 2018
Videokonferenzen, Online-Verkäufe und Service-Fernwartung haben seit Beginn der Corona-Pandemie für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland deutlich an Bedeutung gewonnen. In 2019 sah dies noch anders aus: Zwar unterhielten 88% der KMU eine Webseite – der Anteil an Unternehmen, die mindestens 1% ihres Umsatzes mit Online-Verkäufen erwirtschafteten, lag jedoch nur bei 17%. Damit nahmen die KMU zu diesem Zeitpunkt – ebenso wie auch die Großunternehmen in Deutschland – ein Platz unterhalb des EU-Durchschnitts ein.
Fokus auf IKT-Weiterbildung
Vier von zehn (43%) mittelgroße Unternehmen beschäftigen Fachkräfte der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) – unter den kleinen Unternehmen finden sich diese nur in jedem achten Unternehmen. Insgesamt liegt der KMU-Anteil bei 17%. Zum Vergleich: Unter den Großunternehmen beschäftigen 77% der Unternehmen IKT-Fachkräfte.
Eine deutlich höhere Bedeutung als die Beschäftigung von IKT-Fachkräften nimmt für die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland die IKT-Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter ein. Im Vergleich zu 2018 war bis 2019 der Anteil unter den KMU um 2 Prozentpunkte gestiegen.
Dieser Anstieg ist insbesondere auf die mittleren Unternehmen zurückzuführen: Im Vergleich zu 2018 lag in dieser Größenklasse der Anteil an Unternehmen, die IKT-Weiterbildungen anboten, um 6 Prozentpunkte höher als in 2018. Insgesamt liegt der KMU-Anteil in Deutschland nun mit 30 % deutlich über dem EU-Durchschnittswert (23%).
Noch mehr heben sich jedoch die Großunternehmen in Deutschland (2019: 81%; 2018: 76%), die ihre Belegschaft gezielt weiterbilden lassen, sowohl gegenüber den KMU als auch im EU-Vergleich (70%) ab.
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