Studie: Wer sind Deutschlands Nichtwähler*innen?

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Friedrich Ebert Stiftung

Unter den Wahlberechtigten in Deutschland bilden sie regelmäßig die größte Gruppe: Die Nichtwähler*innen. Aber was sind ihre Motive dafür, am Wahltag zu Hause zu bleiben?

Das untersucht eine aktuelle Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Die Wahlbeteiligung ist in den letzten Jahrzehnten nicht nur gesunken. Sie ist auch ungleicher geworden. Dabei sticht ein Muster deutlich hervor: Je ärmer ein Stadtteil oder Wahlkreis, desto weniger Wahlberechtigte machen von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Das korreliert mit den Wahlergebnissen der Parteien: Linkspartei, SPD und AfD erzielen die besten Ergebnisse dort, wo die Wahlbeteiligung niedrig ist. Die Unionsparteien, Grüne und FDP schneiden dort besser ab, wo die Wahlbeteiligung hoch ist. Und das sind ausnahmslos Stadtteile und Wahlbezirke mit niedriger Arbeitslosenquote und hohem Durchschnittseinkommen.

Hinter der Entscheidung, nicht wählen zu gehen steckt in vielen Fällen ein Gefühl von Machtlosigkeit und einer Distanz zu denen, die politische Entscheidungen treffen. Wenn Menschen aber glauben, mit der Abgabe der eigenen Stimme keinen nennenswerten Einfluss auf politische Entscheidungen zu haben, ist das neben der Entscheidung, nicht zu wählen, für viele auch ein Antrieb, rechtspopulistische Parteien zu wählen. Ein Problem für die Demokratie. Eine nennenswerte Mobilisierung von Nichtwähler*innen ist bei den vergangenen beiden Bundestagswahlen keiner Partei gelungen.

Wer genau also sind Deutschlands Nichtwähler*innen? Das untersucht die Studie anhand von räumlichen Daten auf Ebene der 299 Wahlkreise und von fast 1.000 Stadtteilen, sowie auch auf Basis von Individualdaten, die über Umfragen erhoben wurden..

Hintergrund
Die Studie untersucht Wahlteilnahme sowohl im allgemeinen Zeitverlauf als auch spezifisch anhand der Bundestagswahl 2021. Für beide Fälle werden Daten der 299 Wahlkreise (Aggregatdatdaten) sowie individuelle Umfragedaten analysiert.
Zur Bundestagswahl 2021 wurden zusätzlich 979 Stadtteile in 30 Städten genauer untersucht. Dadurch wurden zeit- und raumübergreifende Trends und Entwicklungen nachgezeichnet, Korrelationen aufgezeigt, also wie häufig beispielsweise eine hohe Wahlbeteiligung gemeinsam mit einer niedrigen Arbeitslosenquote auftritt. In der Studie sind zur weiteren Vertiefung Regressionen nachzulesen, wobei rechnerisch abgeleitet wird, welche individuelle Faktoren, wie zum Beispiel das Bildungsniveau oder politische Interesse einer Person zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, an der Wahl teilzunehmen, führen.


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