Bundesregierung legt 24. BAföG-Bericht vor

BaFöG  3

Rückgang der BAföG-Förderung trotz struktureller Reformen

Die Anzahl der durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) unterstützten Studierenden in Deutschland ist zwischen 2022 und 2024 leicht gesunken.

Wie aus dem aktuellen 24. BAföG-Bericht der Bundesregierung hervorgeht, erhielten im Jahr 2024 rund 326.000 Studierende finanzielle Unterstützung, was einem Rückgang von knapp 2,7 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Diese Entwicklung verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen bei der Sicherung der Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem, obwohl gesetzliche Anpassungen die Attraktivität der Förderung steigern sollten.

Differenzierte Entwicklung an den Hochschulformen

Der Rückgang der Gefördertenzahlen verteilt sich ungleichmäßig auf die verschiedenen Hochschultypen. Während an den Universitäten ein moderates Minus von 1,8 Prozent auf nunmehr 221.000 Geförderte verzeichnet wurde, sank die Zahl an den Fachhochschulen deutlicher um 4,5 Prozent auf etwa 105.000 Personen. Damit liegt die Gefördertenquote an Fachhochschulen mit 12,3 Prozent weiterhin signifikant unter der Quote an Universitäten, die 18,6 Prozent erreicht.

Besonders bemerkenswert ist die Verringerung der potenziell anspruchsberechtigten Studierenden insgesamt: Deren Anzahl ging um 9,3 Prozent auf 2,04 Millionen zurück, was auf eine veränderte Zusammensetzung der Studierendenschaft oder eine verbesserte Einkommenssituation der Eltern hindeuten könnte.

Rückläufige Tendenzen in der Schülerförderung und gesetzliche Neuerungen

Auch im Bereich der Schülerförderung ist eine abnehmende Inanspruchnahme erkennbar. Die Zahl der geförderten Schülerinnen und Schüler sank im Berichtszeitraum um rund acht Prozent auf 77.300 Personen.

Um diesem Trend entgegenzuwirken und die Flexibilität im Studium zu erhöhen, wurde das »29. BAföG-Änderungsgesetz« implementiert. Dieses ermöglicht es Studierenden, ein zusätzliches Semester über die Regelstudienzeit hinaus ohne aufwendige Prüfung gefördert zu werden, und erleichtert den Fachrichtungswechsel. Zudem wurden die Freibeträge beim Elterneinkommen spürbar angehoben, um den Kreis der Berechtigten zu erweitern.

Digitalisierung des Antragswesens als Modernisierungsschub

Einen positiven Trend verzeichnet die Verwaltung der Förderleistungen. Seit dem Start der Plattform »BAföG Digital« im September 2021 hat die Nutzung digitaler Antragswege kontinuierlich zugenommen. Im Jahr 2024 wurden bereits über 286.000 Anträge online eingereicht, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Diese Digitalisierung trägt dazu bei, bürokratische Hürden abzubauen und den Zugang zur staatlichen Unterstützung zeitgemäß zu gestalten.

Hintergrund
Den BAföG-Bericht legt die Bundesregierung in der Regel alle zwei Jahre vor.


.
Oft gelesen...