Zahl der BAföG-Geförderten ging 2024 um vier Prozent zurück

 BAFöG

Im Jahr 2024 erhielten 612.800 Personen Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG).

In 2024 ist die Zahl der Personen, die Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (»BAföG«) erhielten, auf ein Rekordtief seit 2000 gesunken.

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes bezogen 612.800 Menschen monatlich BAföG, das entspricht einem Rückgang um rund 22.800 beziehungsweise vier Prozent zum Vorjahr. Parallel dazu sanken die Ausgaben für die Förderung um neun Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.

Durchschnittliche Förderung leicht gesunken

Die durchschnittliche monatliche Förderhöhe ging um fünf Euro zurück: BAföG-Empfänger*innen erhielten 2024 im Schnitt 635 Euro pro Monat. Insbesondere Studierende profitierten mit durchschnittlich 657 Euro, während Schüler*innen im Mittel 539 Euro erhielten.

Die tatsächliche Höhe variiert je nach Ausbildungsstätte, Unterbringung und Einkommen der Geförderten sowie ihrer Eltern.

Mehrheit der Geförderten studiert

Mit 79 Prozent stellt die Gruppe der Studierenden (483.800) den Großteil der BAföG-Geförderten. Schülerinnen und Schüler machten 21 Prozent (129.000) aus.

Zwei Drittel der Unterstützten waren jünger als 25 Jahre. Zudem lebten 71 Prozent der Geförderten nicht mehr bei ihren Eltern.

Noch immer hoher Frauenanteil

2024 war weiterhin mehr als die Hälfte der BAföG-Empfänger*innen weiblich: Der Anteil lag bei 59 Prozent, Männer waren mit 41 Prozent vertreten. Diese Verteilung spiegelt die Entwicklung der Vorjahre wider.

Neue Unterstützung: Studienstarthilfe erstmals vergeben

Erstmals konnten 2024 Studienanfänger*innen unter bestimmten Voraussetzungen von der neuen »Studienstarthilfe« profitieren. Dieser einmalige Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro wird unabhängig vom BAföG gewährt und richtet sich an unter 25-Jährige, die vor Studienbeginn Sozialleistungen wie »Bürgergeld« beziehen – das traf auf 61 Prozent der Empfänger*innen der Studienstarthilfe zu.

Insgesamt erhielten 10.700 Personen diesen Zuschuss. Der Bund verwendete dafür 10,7 Millionen Euro. Der Anteil der weiblichen Geförderten lag auch hier mit 57 Prozent über dem der männlichen.

Hintergrund zu Erhebungsmethodik

Seit dem Berichtsjahr 2024 wird zwischen BAföG-Geförderten und Studienstarthilfe-Geförderten unterschieden. Erstere erhalten monatliche Leistungen, letztere können zusätzlich oder ausschließlich den Einmalzuschuss beziehen.


Ähnliche Themen in dieser Kategorie

09.07.2025

Noch nie wurden Studienkredite so wenig nachgefragt Nur noch 36.164 Studierende beziehen im Sommer 2025 Geld aus einem Studienkredit oder Bildungsfonds. Das sind über 50 Prozent weniger als zwei Jahre zuvor – der Marktanteil sinkt auf 1,3 Prozent der Immatrikulierten. Auch die …

07.07.2025

BAföG und die Rolle von Fehleinschätzungen: Hoher Anspruch, geringe Nutzung Viele Studierende lassen BAföG-Leistungen ungenutzt, obwohl sie formal förderberechtigt wären. Zwei neue Studien des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern und des Fraunhofer FIT …

05.06.2025

Neues Projekt untersucht: Wer profitiert wirklich von Stipendien? Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) startet mit dem Forschungsprojekt STIPEND eine umfassende Analyse zur Wirkung und Verteilung staatlich geförderter Stipendien an deutschen Hochschulen. Ziel ist …

22.05.2025

Soziale Herkunft entscheidet weiterhin über Zugang zum Studium Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat in einer aktuellen Entschließung auf die anhaltende soziale Ungleichheit beim Zugang zur akademischen Bildung hingewiesen. Nach Einschätzung der HRK hängt die Entscheidung …

.
Oft gelesen...