DAFI-Programm: 30 Jahre Hochschulstipendien für Flüchtlinge

UNO Flüchtlingshilfe

Das deutsche DAFI-Programm hat laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und UNO-Flüchtlingshilfe weltweit Impulse für bessere Bildungschancen von Flüchtlingen gesetzt.

Durch die vor 30 Jahren (1. Oktober) gestartete Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein hätten nicht nur mehr als 22.500 Flüchtlinge in ihren Aufnahmeländern studieren können, hieß es am 30. September von UNHCR und seinem deutschen Partner UNO-Flüchtlingshilfe. DAFI sei auch ein Modell und wichtiger Beitrag dafür, dass in den vergangenen Jahren die Quote der Flüchtlinge mit einem Hochschulstudium auf sechs Prozent steigen konnte. Das bedeute nicht nur Chancen auf eine aussichtsreichere Zukunft für die Flüchtlinge selbst, sondern auch für ihre Familien, ihre Gemeinschaften und nicht zuletzt ihre Aufnahmeländer.

DAFI ist das älteste Hochschulstipendienprogramm für Flüchtlinge weltweit und wird von UNHCR umgesetzt. Das deutsche Auswärtige Amt ist der größte Geldgeber des DAFI-Programms. Zudem finanziert es sich durch Spenden aus dem Privatsektor. Die UNO-Flüchtlingshilfe ermöglicht diese Unterstützung gemeinsam mit Unternehmen und Einzelspendern.

»DAFI ist für viele junge Flüchtlinge gleichbedeutend mit einer Perspektive für die Zukunft«, sagt Katharina Lumpp, Vertreterin von UNHCR in Deutschland. »Das Studium ist nicht nur eine wichtige Chance für die jungen Menschen selbst, sondern auch ein wichtiger Beitrag für ihre Familien und die Gemeinschaften, in denen sie leben. Die Möglichkeit mit einem Stipendium im Aufnahmeland studieren zu können, wirkt sich auch positiv auf jüngere Flüchtlinge aus, und sie motiviert die Schule abzuschließen, um studieren zu können.«

Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe: »Bildung ist der Schlüssel für eine aussichtsreichere, selbstbestimmte Zukunft. Dank unserer Spenderinnen und Spender sowie engagierter Unternehmen verändern wir mit den DAFI-Stipendien Leben. Allein in der ersten Hälfte 2022 konnten wir das Programm mit mehr als drei Millionen Euro unterstützen.«

Eines der engagierten Unternehmen für das Stipendienprogramm DAFI ist der Volkswagen Konzern: Zuletzt hatte das Unternehmen 70 jungen Flüchtlingen ein Hochschulstudium ermöglicht.

15by30

UNHCR hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil von Flüchtlingen, die Zugang zur Hochschule erhalten, auch mit Hilfe des DAFI-Programmes bis zum Jahr 2030 auf 15 Prozent (15by30) zu erhöhen. In den vergangenen Jahren konnte dieser Wert durch weltweite Anstrengungen schon von einem auf jetzt sechs Prozent gesteigert werden. Noch werde aber zu vielen Flüchtlingen die Möglichkeit verwehrt, ihr Potenzial durch Hochschulbildung, einschließlich der technischen und beruflichen Ausbildung, zu erkunden und somit Innovationen und Forschung voranzutreiben. Dies liegt unter anderem daran, dass Flüchtlinge oft zu den finanziell am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen zählen und nur geringe oder gar keine Möglichkeiten haben, eine Hochschulbildung zu beginnen.

In den 30 Jahren seit Bestehen des DAFI-Programms konnten mehr als 22.500 Flüchtlinge daran teilnehmen. 2021 waren gut 8.300 Flüchtlinge dabei. Dabei wuchs der Frauenanteil in den vergangenen Jahren auf jetzt 41 Prozent. Derzeit wird das DAFI-Programm in 55 Ländern umgesetzt; die meisten davon befinden sich auf der Südhalbkugel.

 

  VERWEISE  

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

23.09.2025

Deutsche Hochschulen begleiten Studienstart mit breitem Angebot  Der Übergang von der Schule zur Hochschule ist in Deutschland häufig mit Unsicherheiten verbunden. Aktuelle Daten des CHE Centrums für Hochschulentwicklung zeigen, dass deutsche Hochschulen dieser …

18.09.2025

Steigende Studienanfängerzahlen ab 2027 – Rekordhöhe bis 2035 erwartet Die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger an deutschen Hochschulen wird in den kommenden Jahren zunächst zurückgehen, bevor sie ab 2027 wieder deutlich ansteigt. Grund dafür sind …

04.09.2025

Deutschland zählt zu den weltweit beliebtesten Studienorten Dies zeigt die »BintHo«-Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), für die über 115.000 Studierende an mehr als 130 Hochschulen befragt wurden. Drei Viertel der internationalen Studierenden geben an …

29.08.2025

AusbildungPlus meldet Rekordzahlen im dualen Studium Das duale Studium in Deutschland bleibt weiterhin ein Erfolgsmodell. Laut aktueller Auswertung der Datenbank »AusbildungPlus« des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) steigt die Zahl dualer Studiengänge und der daran …

.
Oft gelesen...