Studieren in Corona-Zeiten: Studierende zufrieden mit ihren Hochschulen

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Studie: Studierende wünschen sich auch nach der Pandemie mehr digitales Lernen

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie sind die Studierenden in Deutschland zufrieden mit dem Krisenmanagement ihrer Hochschule. Dies zeigt eine CHE-Befragung von rund 6.000 Masterstudierenden aus den Fächern Mathematik, Informatik und Physik. Für die Zukunft erhoffen sie sich mehr digitale Elemente und Formate im Lehrbetrieb als vor der Pandemie. Vier von fünf Studierenden wünschen sich dauerhaft eine Mischung aus Präsenz und Online.

Viele Studierende in Deutschland befinden sich mittlerweile im vierten Semester unter Corona-Bedingungen. Während dieser Zeit erlebten sie sowohl Präsenzphasen als auch komplett digitale Seminare im Lockdown.

»Nach mehr als anderthalb Jahren im Zeichen der Corona-Pandemie sind die Studierenden an deutschen Hochschulen insgesamt zufrieden mit ihren Studienbedingungen«, sagt Nina Horstmann (CHE). Dies zeigt eine Befragung von rund 6.000 Masterstudierenden aus den Fächern Mathematik, Informatik und Physik. Rund drei Viertel gaben ihrer Hochschule für das Krisenmanagement die Note »gut« oder »sehr gut«. Ähnlich hohe Werte gab es für das Informationsmanagement (81 %), sowie die Möglichkeiten Prüfungen zu absolvieren (83 %) bzw. das Studium wie geplant fortzusetzen (84 %).

Für die langfristige Zukunft von Studium und Lehre nach der Pandemie wünschen sich Studierende mehrheitlich, dass digitale Lehrelemente weiter gezielt eingebunden werden, ohne jedoch auf Präsenzformate zu verzichten. Eine reine Präsenzlehre spielt für die Studierenden zukünftig eine eher untergeordnete Bedeutung. Als Lernsetting der Zukunft werden eine mit digitalen Elementen angereicherte Präsenzlehre (29 %) oder sogenannte Blended-Learning-Angebote (33 %) bevorzugt. Das können Unterrichtsformate sein, die digitale Elemente wie etwa Erklärvideos zur Vorbereitung mit dem Seminarangebot auf dem Campus verbinden.

 

Mehr digitale Lernsettings

 

Ein ähnlicher Wunsch nach einer Mischung aus Präsenz und digitalen Anteilen zeigte sich bereits bei einer Befragung von Professor*innen im Winter 2020/21 – ebenfalls im Rahmen des CHE-Rankings. Die deutlichsten Unterschiede zwischen Studierenden und Lehrenden finden sich im Hinblick auf die hybride Lehre, bei der Teilnehmende vor Ort oder digital zugeschaltet sein können. Während die hybride Lehre für immerhin 25 Prozent der Studierenden ein wünschenswertes Zukunftsszenario darstellt, ist sie für Lehrende nicht das zukünftige Mittel der Wahl (5 %).

Trotz des Wunsches nach mehr digitalen Lehrelementen sehen die Studierenden bei der Ausgestaltung der aktuellen Angebote aber noch Luft nach oben. »Ob eine Lehrveranstaltung auch digital zu begeistern vermag, hängt noch sehr stark von der einzelnen Lehrkraft ab«, fasst Studienleiterin Nina Horstmann die Ergebnisse der Befragung zusammen. So vergab ein Fünftel der Befragten für die Ansprache durch Lehrende in digitalen Lehrveranstaltungen nur eine Schulnote zwischen vier und sechs.

»Damit der klar geäußerte Wunsch von Lehrenden und Lernenden nach guter digitaler Lehre auch nach Corona realisiert werden kann, müssen Hochschulen jetzt die richtigen Weichen stellen«, fordert Frank Ziegele. »Gute digital angereicherte Hochschullehre ist kein Selbstläufer für die Zukunft. Es braucht neben einem guten Konzept und der entsprechenden Mediendidaktik auch adäquate Rahmenbedingungen, vom technischen Support bis zu den Räumlichkeiten«, so der CHE-Geschäftsführer.

 

Hintergrund
Datengrundlage der CHE-Analyse sind die Bewertungen von 5.850 Studierenden zum Umgang ihrer Hochschule und ihres Fachbereichs mit den Folgen der Corona-Pandemie. Die Studierenden verteilen sich auf 198 Fachbereiche an 106 deutschen und drei österreichischen Hochschulen. Die Befragung wurde im Rahmen der Studierendenbefragung des CHE-Masterrankings vom Mai bis August 2021 online durchgeführt. Befragt wurden Masterstudierende in den Fächern Mathematik, Informatik und Physik. Die Befragten konnten auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) verschiedene Fragen zur Studienorganisation während der Corona-Pandemie bzw. zu den Rahmenbedingungen für digitale Lehre bewerten. Autorin der Publikation »CHECK – Informatik, Mathematik, Physik: Studienbedingungen an deutschen Hochschulen im zweiten Jahr der Corona-Pandemie« ist Nina Horstmann.

 

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