Industrie- und Wirtschaftsspionage in Deutschland: Eine wachsende Bedrohung

Neun Prozent der Betriebe werden ausgespäht
Industrie- und Wirtschaftsspionage stellt in Deutschland eine zunehmende Herausforderung dar, die nicht nur einzelne Unternehmen, sondern die gesamte Volkswirtschaft betrifft.
Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind in den letzten fünf Jahren rund 9 Prozent aller Unternehmen Opfer von Spionageangriffen geworden, rund 12 Prozent berichten von mindestens einem Verdachtsfall oder einem Angriff auf ihr Unternehmen.
Häufigkeit und Formen der Spionage
Die häufigste Form der Spionage sind Hackerangriffe auf IT-Systeme, die in etwa der Hälfte der Verdachtsfälle und in fast zwei Dritteln der tatsächlichen Angriffe vorkommen. Bei mehr als einem Fünftel der angegriffenen Unternehmen wurden Daten gestohlen. Besonders häufig treten Spionagefälle in den Branchen Information und Kommunikation sowie im Großhandel auf.
Betroffene Branchen und Unternehmensgrößen
Nicht nur das produzierende Gewerbe, sondern auch Dienstleistungsbranchen wie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie die öffentliche Verwaltung sind von Ausforschung betroffen. Besonders gefährdet sind innovative und exportorientierte Unternehmen in wettbewerbsintensiven Märkten. Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle, größere Unternehmen sind häufiger betroffen.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die wirtschaftlichen Schäden durch Spionage sind beträchtlich und werden in Deutschland auf rund 200 Milliarden Euro geschätzt, was etwa 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Diese Zahlen schwanken jedoch aufgrund der Schwierigkeit, solche Aktivitäten genau zu quantifizieren.
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Gefahr aus dem Netz: Cyberattacken bedrohen den betrieblichen Arbeitsschutz Mit fortschreitender Digitalisierung und dem Einzug von KI-Systemen in den Arbeitsalltag wachsen auch Risiken für Angestellte. Cyberangriffe sind längst nicht mehr nur die Sorge von großen Unternehmen …
IAB-Arbeitsmarktbarometer zeigt Aufwärtstrend Das IAB-Arbeitsmarktbarometer verzeichnet im Juli den vierten Anstieg in Folge und erreicht erstmals seit Monaten wieder die neutrale Marke von 100 Punkten. Damit sendet der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- …
IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt erneut, bleibt aber unter 100 Punkten Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich im Juni leicht verbessert und liegt nun bei 99,1 Punkten. Damit setzt sich der positive Trend der letzten Monate …
Risiko für Cyberattacken steigt weiter Das Risiko, Opfer einer Cyberattacke zu werden, schätzen deutsche Unternehmen aktuell so hoch ein wie nie zuvor. Laut der neuen EY-Datenklaustudie 2025 bewerten fast sieben von zehn IT-Verantwortlichen (69 Prozent) die Gefahr als »eher …