BIBB: Fachkräfterückgang gefährdet Wachstum und Wohlstand

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Demografischer Wandel bedroht Deutschlands wirtschaftliche Zukunft

Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu einem Fachkräftemangel, der das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand des Landes gefährdet.

Zu diesem Ergebnis kommt die achte Welle der Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe-Projekt), die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) durchgeführt hat.

Die Studie prognostiziert die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes bis zum Jahr 2040 unter der Annahme, dass sich die aktuellen Trends und Verhaltensweisen fortsetzen.

Zunahme von Akademikern und Personen ohne Berufsabschluss

Den Projektionen zufolge wird die Zahl der Hochschulabsolventen (Master, Promotion) weiter steigen. Gleichzeitig nimmt aber auch die Zahl der Personen ohne Berufsabschluss zu.

Demgegenüber wird die Zahl der Personen mit einem Berufsabschluss, einer Aufstiegsfortbildung oder einem Bachelor-Abschluss zurückgehen. Dies könnte die Beschäftigungs- und Einkommenschancen von Geringqualifizierten verschlechtern, da die Nachfrage nach Helfertätigkeiten sinken wird.

Rückgang der Erwerbspersonen trotz Zuwanderung

Obwohl zwischen 2024 und 2040 mit einem kumulierten Wanderungsgewinn von rund 4,6 Millionen Personen gerechnet wird, sinkt die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter. Dies führt zu einem Rückgang der Erwerbspersonen insgesamt.

Darüber hinaus wird ein Rückgang der Zahl der Selbständigen prognostiziert. Da Selbstständige in der Regel mehr Arbeitsstunden leisten, sinkt die durchschnittliche Arbeitszeit pro Person überproportional.

Handlungsbedarf zur Sicherung des Wirtschaftswachstums

Die Autorinnen und Autoren der Studie betonen, dass sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite des Arbeitsmarktes Impulse notwendig sind, um die wirtschaftliche Entwicklung positiv zu beeinflussen.

Besonders dringlich sei es, die Erfolgsquoten im schulischen, beruflichen und tertiären Bildungssystem zu erhöhen. Derzeit liegen die Erfolgsquoten von Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit in allen Bildungsbereichen zum Teil deutlich unter denen von Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Eine erfolgreiche Integration kann die Zahl der künftigen Fachkräfte erhöhen und damit das Wirtschaftswachstum fördern.

BIBB-Präsident fordert Maßnahmen zur Erhöhung der Erfolgsquoten

BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser betont, dass wachstumsfördernde Maßnahmen unbedingt von qualifikationsfördernden Maßnahmen begleitet werden müssen. Er äußert sich besorgt darüber, dass die Zahl der erfolglosen Abgänger aus dem Bildungssystem, insbesondere aus dem dualen System, in der Vergangenheit zugenommen hat und sich dieser Trend voraussichtlich fortsetzen wird.

Esser fordert, diesem Trend mit aller Kraft entgegenzuwirken und ihn umzukehren. Es müsse gelingen, die Erfolgsquoten zu erhöhen und Migranten und ihre Kinder schneller und nachhaltiger in das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt zu integrieren.


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