
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Thüringen stark von Frauen geprägt
Im Jahr 2023 wurden in Thüringen insgesamt 700 Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen abgeschlossen.
Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, erhielten 597 ausländische Ausbildungsnachweise eine volle oder eingeschränkte Gleichwertigkeit mit deutschen Berufsabschlüssen.
Abgeschlossene Verfahren und Geschlechterverteilung
Von den insgesamt 1.101 bearbeiteten Anerkennungsverfahren im Jahr 2023 entfielen 874 auf bundesrechtlich geregelte Berufe und 227 auf Berufe nach Thüringer Recht. Mehr als die Hälfte der Anträge (55,9 Prozent) wurden von Frauen gestellt.
Ausgang der Anerkennungsverfahren
In 33,9 Prozent der 700 abgeschlossenen Verfahren (237 Fälle) wurde die ausländische Berufsqualifikation als vollständig gleichwertig anerkannt. In 46,3 Prozent der Fälle (324 Verfahren) wurden wesentliche Unterschiede festgestellt, die durch Ausgleichsmaßnahmen ausgeglichen werden können. Ein teilweiser Berufszugang wurde in 36 Fällen (5,1 Prozent) ermöglicht.
Negativ entschieden wurde in 103 Fällen, was einem Anteil von 14,7 Prozent entspricht. Über 219 Anträge war Ende 2023 noch nicht entschieden, 182 Verfahren wurden ohne Entscheidung abgeschlossen.
Medizinische Gesundheitsberufe im Fokus
Mit 74,9 Prozent (825 Verfahren) entfiel der Großteil der Anerkennungsanträge auf die medizinischen Gesundheitsberufe. Weitere 154 Verfahren (14,0 Prozent) betrafen Lehr- und Erziehungsberufe.
Herkunft der Qualifikationen
20,6 Prozent der Anerkennungsverfahren bezogen sich auf Berufsabschlüsse, die innerhalb der Europäischen Union erworben wurden. 30,3 Prozent der Verfahren (334 Fälle) betrafen Qualifikationen aus dem übrigen europäischen Ausland.
Fast die Hälfte der Verfahren (49,0 Prozent) betraf Abschlüsse aus dem außereuropäischen Ausland, davon 34,1 Prozent (375 Verfahren) Qualifikationen aus Asien.
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