Weiterbildungstrends 2025: Wiener*innen setzen auf berufliche Entwicklung

Fast 40 Prozent planen Weiterbildung
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des WIFI Wien zeigt: 39 Prozent der berufstätigen Wiener*innen planen in den kommenden zwei Jahren eine berufliche Weiterbildung. Besonders motiviert sind dabei Menschen, die sich im eigenen Berufsfeld weiterentwickeln oder gezielt für den nächsten Karriereschritt qualifizieren wollen.
Auch Umschulungen und berufliche Neuorientierungen, etwa nach einer Karenz (= Elternzeit), gewinnen an Bedeutung. Gering qualifizierte und ältere Personen geben hingegen häufiger an, keine Weiterbildungsabsicht zu haben.
Die Kosten oder mangelnde Unterstützung durch Arbeitgeber*innen stellen laut Erhebung nur selten ein Hindernis dar – im Gegenteil: Die meisten Arbeitgeber*innen gelten als unterstützend bei der Planung von Weiterbildungen.
Präsenzformate weiterhin führend
Trotz des digitalen Wandels bleibt das klassische Präsenzformat das beliebteste Weiterbildungsmodell. Kompaktkurse vor Ort, die in unterschiedlichen Zeitmodellen angeboten werden, stehen bei den Wiener*innen hoch im Kurs.
Blended Learning, also die Kombination aus Präsenz- und Online-Elementen, ist vor allem für Berufstätige attraktiv, die berufsbegleitend lernen wollen. Reines digitales Lernen wird zwar genutzt, aber fehlende Interaktion mit anderen Teilnehmenden wirkt oft demotivierend.
Flexibilität und Modularität gefragt
Die Anforderungen an Lernformen unterscheiden sich je nach Lebensphase. Besonders die mittlere Altersgruppe, die Weiterbildung mit Familien- und Betreuungspflichten vereinbaren muss, bevorzugt individuelles Lernen im eigenen Tempo mit digitalem Zugriff auf Lernmaterialien.
Für Personen ohne Maturaabschluss (= Abitur) sind praxisnahe und gemeinschaftliche Lernformate besonders attraktiv. Ältere Teilnehmende, die auch nach dem Pensionsantritt beruflich aktiv bleiben möchten, werden gezielt mit praxis- und gruppenorientierten Kursen angesprochen.
Das WIFI Wien setzt deshalb verstärkt auf modulare Programme, die flexible und individuelle Lernwege ermöglichen.
Künstliche Intelligenz gewinnt an Bedeutung
Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) in der öffentlichen Diskussion präsent ist, wird sie in der Weiterbildung bislang wenig genutzt. 23 Prozent der Befragten – bei Personen ohne Matura sogar 36 Prozent – wissen nicht, welche Möglichkeiten KI bietet.
Das WIFI Wien reagiert darauf mit dem Ausbau KI-gestützter Lernbegleitung. Trainer*innen und Teilnehmende nutzen bereits modulare KI-Tools im Unterricht. Insbesondere für technikaffine Zielgruppen und Jüngere entwickelt das WIFI Wien seine digitale Bildungsplattform kontinuierlich weiter.
Für Menschen mit geringer technischer Vorerfahrung gibt es niederschwellige Einführungskurse zu digitalen Tools und KI.
Weiterbildung für alle Lebensphasen
Das WIFI Wien versteht die Umfrageergebnisse als Bestätigung seines Weges und zugleich als Auftrag, noch stärker auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen einzugehen.
Hintergrund
Die vorliegenden Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag des WIFI Wien. Die Erhebung wurde im März 2025 durchgeführt und umfasste eine Stichprobe von 800 Wiener*innen im erwerbsfähigen Alter. Ziel war es, aktuelle Bedürfnisse und Motivationen im Bereich beruflicher Weiterbildung zu erfassen.
VERWEISE
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