Mecklenburg-Vorpommern: Änderung der Bildungsfreistellung

Das Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommerns setzt stärkere Anreize für Beschäftigte, an Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen. Der Landtag hat am Mittwoch einen entsprechenden Entwurf zur Änderung des Bildungsfreistellungsgesetzes beschlossen.
Das neue Gesetz eröffne mehr Möglichkeiten für Arbeitnehmer*innen, sich weiterzubilden. Lebenslanges Lernen sei heute wichtiger denn je - nicht nur für die Arbeitnehmer, sondern auch für die Unternehmen existentiell. Und nicht zuletzt gehe es auch um die aktive Teilhabe am demokratischen Miteinander, sagte Landesbildungsministerin Bettina Martin in Schwerin.
Nicht nur die Beschäftigten profitieren von der Weiterbildung in ihrer individuellen und beruflichen Entwicklung. »Es ist auch gut für die Unternehmen Mecklenburg-Vorpommerns, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich stetig weiterbilden«, so Martin weiter.
Das Bildungsfreistellungsgesetz regelt unter anderem, dass Unternehmen Arbeitsentgelt erstattet bekommen, wenn ihre Mitarbeiter*innen an Weiterbildungsveranstaltungen teilnehmen. In der jetzt beschlossenen Änderung finden vor allem drei Punkte Beachtung:
- Bislang gab es Erstattungen für politische oder ehrenamtsbezogene Weiterbildung, wenn Beschäftigte mindestens drei Tage am Stück an einer solchen Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen haben. Dieser Zeitraum wird jetzt auf zwei Tage gesenkt.
- Beschäftige können ihren jährlichen Anspruch von fünf Tagen Freistellung über zwei Jahre ansparen, so dass dann auch alle zwei Jahre eine zehntägige Maßnahme belegt werden kann.
- Damit die Mittel besser abgerufen werden können, wird die Inanspruchnahme flexibilisiert. Künftig kann auch ein höherer Anteil der Mittel für die Unterstützung der beruflichen Weiterbildung eingesetzt werden.
Im Jahr 2019 wurden in Mecklenburg-Vorpommern Anträge von 164 Firmen auf Erstattung des Arbeitsentgeltes für die Teilnahme von Beschäftigten an den Veranstaltungen der beruflichen Weiterbildung positiv beschieden. Für die Erstattung an Veranstaltungen der politischen Weiterbildung wurden Anträge von 24 Firmen und für die Erstattung an Veranstaltungen der ehrenamtsbezogenen Weiterbildung Anträge von 16 Firmen positiv beschieden. Mit den nun beschlossenen neuen Regelungen soll die Attraktivität der Weiterbildungsförderung gesteigert werden.
Mit der jetzt vollzogenen Novellierung setzt die Landesregierung ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um.
VERWEISE
- ...
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung in Schwerin ist das »Landesnetzwerk Weiterbildung« offiziell gestartet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank, Markus Biercher von der Bundesagentur für Arbeit sowie weitere Partner …
Weiterbildung 2025: Wer überzeugt laut SZ Institut? Lebenslanges Lernen ist heute ein fester Bestandteil des modernen Lebensstils. Doch die Auswahl an Kursen und Programmen ist riesig und oft unübersichtlich. Das SZ Institut hat deshalb erneut die besten Anbieter für …
Das Paradox der Weiterbildung: Hohe Wertschätzung, geringe Teilnahme Die Mehrheit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz misst der Weiterbildung eine zentrale Bedeutung für den Unternehmenserfolg bei. Dies geht aus einer aktuellen SVEB-Studie »Bedeutung und …
Wer profitiert von betrieblicher Weiterbildungsförderung? In deutschen Unternehmen erhalten Beschäftigte mit höherem Bildungsabschluss deutlich häufiger Unterstützung für Weiterbildungen als Geringqualifizierte. Das zeigt eine aktuelle IAB-Auswertung des Nationalen …