Flexible Übergänge vom Erwerbsleben in den Ruhestand

Deutsche Rentenversicherung

»Die Schaffung möglichst praktikabler flexibler Übergänge vom Erwerbsleben in die Rente liegt auch im Interesse der Rentenversicherung und ihrer Rentner und Beitragszahler«. Mit diesen Worten nahm Dr. Axel Reimann, Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, auf der heute in Berlin tagenden Bundesvertreterversammlung Stellung zu Vorschlägen, die eine Arbeitsgruppe der Koalitionsfraktionen in der vergangenen Woche vorgelegt hatte.

Es sei positiv zu bewerten, »dass nun ein Vorschlag auf dem Tisch liegt, der die Möglichkeiten des flexiblen Übergangs vom Erwerbsleben in die Rente erweitert und Versicherten und Arbeitgebern insofern größere Handlungsspielräume gibt«, so Reimann. Mit den Vorschlägen zur Flexibilisierung gleitender Übergänge sowie zur Stärkung der Bereiche Prävention und Rehabilitation werde die Anpassung an den demographischen Wandel erleichtert. Reimann bot der Politik die Unterstützung der Rentenversicherung bei der Umsetzung der Vorschläge an.

Reimann plädierte in diesem Zusammenhang dafür, die von der Arbeitsgruppe vorgeschlagene gleitende Anrechnung von Hinzuverdiensten neben dem Bezug einer vorgezogenen Altersrente so umzusetzen, dass nachträgliche Änderungen der Rentenhöhe vermieden werden. Rückwirkende Neuberechnungen der Rente hätten Nachzahlungen oder Rückforderungen zur Folge, die nicht nur sehr verwaltungsaufwändig seien, sondern erfahrungsgemäß auch zu erheblichen Irritationen bei den Betroffenen führten. »Dies sollte vermieden werden«, betonte Reimann. Er verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass der Sozialbeirat in seinem vor wenigen Tagen vorgelegten Gutachten eine weniger verwaltungsaufwändige Vorgehensweise vorgeschlagen habe.

Im Hinblick auf das Inkrafttreten des geplanten Gesetzes zur Umsetzung der Vorschläge empfahl Reimann ein zeitlich gestaffeltes Vorgehen. Insbesondere die Neuregelungen des Hinzuverdienstrechts, die sehr weitreichende Änderungen der EDV-Programme und -Verfahren der Rentenversicherung notwendig machten, benötigten unbedingt einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf, so Reimann. Sie sollten von daher nicht vor dem 1. Juli 2017 in Kraft treten. Andere Vorschläge der Koalitionsarbeitsgruppe seien dagegen deutlich früher umsetzbar. Reimann wies in diesem Zusammenhang unter anderem auf die geplanten Maßnahmen zur erweiterten Information der Versicherten, zur Ausweitung der Möglichkeiten eines »Rückkaufs« von Rentenabschlägen oder zum Ausbau von Maßnahmen im Bereich der Prävention und Rehabilitation hin.

 

 

  LINKS  

  •  ...

 

Altersübergangsreport: Was hält langjährig Beschäftigte im Arbeitsmarkt?
Bedingt durch den Fachkräftemangel in einer immer älter werdenden Gesellschaft, rückt die Gruppe der älteren Beschäftigten zunehmend in den Blickpunkt der Politik. Bisher wenig Beachtung fanden diejenigen Arbeitnehmer*innen, die trotz langer...
OECD zu Renten und Arbeitsmärkten
Bessere Chancen und Arbeitsbedingungen für ältere Arbeitskräfte können die Tragfähigkeit der Rentensysteme stärken und Arbeitsmarktengpässen entgegenwirken Der Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren wird den Projektionen zufolge im OECD-Raum bis 2050...
Bundesregierung: Rentenversicherung ist krisenfest
Im Jahr 2023 sind die Beitragseinnahmen der allgemeinen Rentenversicherung bis September gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 5,4 Prozent gestiegen. Für das Jahresende 2023 wird eine Nachhaltigkeitsrücklage von rund 44,5...

.