Erste Bundesländer starten Online-Antragsassistenten »BAföG Digital«

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Ab heute können Schülerinnen, Schüler und Studierende in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) über einen neuen digitalen Antragsassistenten beantragen. Bund und Länder haben im Rahmen der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) gemeinsam diesen einheitlichen und nutzerfreundlichen Online-Antragsassistenten entwickelt.

Dieser wird nun sukzessive in jedem Bundesland verfügbar gemacht. Er löst die bislang verwendeten, je nach Bundesland unterschiedlichen digitalen Antragsangebote ab. Federführend an der Entwicklung beteiligt waren das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Land Sachsen-Anhalt.

Das Projekt ist Teil des gemeinsamen Vorhabens von Bund, Ländern und Kommunen, alle wesentlichen Behördengänge bis Ende 2022 digital zu ermöglichen – so wie es das Onlinezugangsgesetz (OZG) vorsieht. Ziel des OZG ist es unter anderem, dass Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen online für jedes Anliegen im Schnitt nur noch halb so viel Zeit benötigen wie offline.

Insbesondere für priorisierte Leistungen mit hohen Fallzahlen werden deutlich vereinfachte und intuitiv bedienbare digitale Antragsprozesse geschaffen, die die Online-Nutzungsraten dieser Leistungen signifikant erhöhen sollen. Für das BAföG bedeutet das: Schülerinnen, Schüler und Studierende sollen den BAföG-Antrag vollständig online durchführen können. Mit dem Antragsassistenten »BAföG Digital« wird die bereits seit 2016 mögliche digitale Antragstellung deutlich verbessert und vereinheitlicht.

Der BAföG-Online-Antrag wurde im Auftrag vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in einem Digitalisierungslabor erarbeitet. Dabei wurde methodisch ein nutzerzentrierter Ansatz, welcher die Kundinnen und Kunden bereits bei der Entwicklung von Produkten in den Mittelpunkt stellt, gewählt. Digitalisierungslabore sind eine neue, innovative Methode, mit der nutzerfreundliche Online-Lösungen für die Verwaltungsleistungen im föderalen Digitalisierungsprogramm erarbeitet werden. Im Digitalisierungslabor arbeiten interaktive Teams agil an der Entwicklung einer zielgruppenorientierten Online-Anwendung. Sie finden im Zuge der Themenfeldarbeit in jedem Land statt. Schülerinnen, Schüler, Studierende und Eltern haben den BAföG-Antrag in allen Entwicklungsphasen zunächst getestet und ihr Feedback in den Prozess eingespeist. Auch die Bearbeiterinnen und Bearbeiter in den Ämtern für Ausbildungsförderung bei den Studierendenwerken und Kommunalverwaltungen wurden in die Nutzertests eingebunden.

Der digitale BAföG-Antrag ist besonders übersichtlich und datensparsam gestaltet. Über den Konfigurator werden mit einfachen und verständlichen Fragen alle relevanten Formblätter zu einem Antrag zusammengefügt. Ein dynamisches Formular ermöglicht es, dass Antragsteller nur relevante Fragen beantworten müssen. Zudem unterstützen bürgerfreundliche Hilfetexte die Antragstellung. Nachweise können während des Antragsprozesses oder zu einem späteren Zeitpunkt per Computer oder Smartphone hochgeladen werden. Studierende sowie Schülerinnen und Schüler können zudem den Status ihres Antrags online nachverfolgen. Der Antrag wurde in einem responsiven Design gestaltet, so dass er über jedes Endgerät genutzt werden kann. Des Weiteren stellt »BAföG Digital« über die Nutzung des Nutzerkontos Bund des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat eine sichere Identifizierung und Authentifizierung der Antragstellenden sicher. Durch die Authentifizierung mit der Online-Funktion des Personalausweises wird die höchste Sicherheitsstufe geboten.

Um Zeit und Kosten zu sparen, haben Sachsen-Anhalt als Themenfeldverantwortlicher auf Länderseite und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Federführer auf Bundesseite den Antragsassistenten entwickelt und den übrigen Bundesländern entsprechend dem Prinzip »Einer für Alle« zur Verfügung gestellt. Die Entwicklung des Online-Antrags mit der Verwendung der Methode »Digitalisierungslabor« wurde vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat finanziert.

»Einer für Alle« bedeutet, dass ein Land eine Leistung zentral entwickelt und betreibt – und diese anschließend anderen Ländern und Kommunen zur Verfügung stellt. Diese können den Antrag so nahezu reibungslos übernehmen. Die beteiligten Länder teilen sich die Kosten, um den Dienst zu betreiben und weiterzuentwickeln. Das BMBF finanziert den First-Level-Support in Form einer Hotline. Der Betrieb des Online-Antrags erfolgt für alle Länder beim IT-Dienstleister Dataport (AöR) im Land Sachsen-Anhalt.

 

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