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HRK: »Rückkehr zu Präsenzlehre nur schrittweise möglich und sinnvoll« 

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) begrüßt die auf den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern zur Corona-Pandemie aufbauende gesellschaftliche Öffnung, warnt aber nachdrücklich vor einer übereilten und nicht leistbaren Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs an den Hochschulen in Deutschland.

HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt in Berlin:

»Es ist zwar im Grundsatz sehr positiv, dass wir in unserer Gesellschaft wieder mehr Handlungsmöglichkeiten bekommen. Es macht aber aus vielen Gründen wenig Sinn, nun in Wochenfrist wieder einen umfassenden Präsenzbetrieb an den Hochschulen vorzusehen.

Zum einen stehen die räumlichen Möglichkeiten für die unabdingbare Einhaltung der Hygieneregelungen den meisten Hochschulen im notwendigen Umfang gar nicht zur Verfügung. Dazu kommt, dass Präsenz- und Online-Betrieb nicht beliebig und kurzfristig gegeneinander ausgetauscht werden können. Die digitale Lehre folgt eigenen Regeln und Gesetzmäßigkeiten, die sich auch auf die Einteilung und Präsentation des Stoffs auswirken. Die Hochschulen haben dazu in bewundernswerter Geschwindigkeit und Qualität Konzepte und Infrastruktur aufgebaut, die im Sinne des geplanten Lernerfolgs, aber auch im Sinne des Aufbaus digitaler Kompetenz bei allen Beteiligten nun auch Früchte tragen sollen. Das würde bei einem abrupten Start des regulären Vorlesungsbetriebs zunichte gemacht. Es wäre daher empfehlenswert, den Präsenzbetrieb nur für Praktika und Übungen zu starten, die digital nicht ersetzt werden können.«

Bund und Länder hatten vorgestern beschlossen, weitere Öffnungen zu ermöglichen und den Großteil der inhaltlichen Entscheidungen den Ländern übertragen. In einzelnen Ländern wird eine sehr weitgehende und rasche Wiedereröffnung des Präsenzbetriebs an den Hochschulen diskutiert oder schon vorgesehen.

HRK-Präsident Alt dazu weiter:

»Auch mit Blick auf die gesellschaftliche und individuelle Planung ist ein schrittweises Vorgehen dringend angeraten. Gerade die Studierenden haben sich weitgehend auf den digitalen Betrieb eingestellt und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen, sich zum Teil übergangsweise örtlich verändert. Es wäre in dieser Übergangszeit nun ein problematisches Signal, bei dieser großen und wichtigen gesellschaftlichen Gruppe falsche Erwartungen zu wecken«.

 

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