Lehramts-Studierende sind motiviert und regional verwurzelt

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Jeweils zu Beginn des Wintersemesters befragt das Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) Lehramtsstudienanfänger der TU Dresden nach Studienwahlmotiven, Bewerbungsverhalten, Bildungsbiografie sowie geographischer Herkunft. Der jetzt veröffentlichte Bericht für das vorangegangene Wintersemester 2018/19 zeigt: Die große Mehrheit der Studierenden hat das Berufsziel Lehrer klar vor Augen und sich aus pädagogischen Beweggründen für ein Lehramtsstudium entschieden.

Diese sogenannte intrinsische Motivation beeinflusst den Studienerfolg und die Kompetenzentwicklung positiv. Das Lehramtsstudium als Notlösung kommt hingegen kaum vor. Damit lassen sich Studienbefunde, wonach sich mitunter bis zu einem Drittel der Lehramtsstudierenden von Anbeginn nicht mit dem festen Berufswunsch Lehrer tragen, für die TU Dresden nicht bestätigen.

Zudem zeigen die Befragten eine überaus starke regionale Verwurzelung: Mehr als drei Viertel der Lehramtsstudierenden an der TU Dresden kommen aus der Region Dresden und den ostsächsischen Landkreisen und beabsichtigen, auch nach Abschluss des Studiums in Sachsen zu bleiben. Studierende, die aus dem ländlichen Raum stammen, können sich zudem häufig auch eine spätere Berufstätigkeit in dieser Region vorstellen. Gelingt es, das Potenzial der regionalen Identität bzw. Verwurzelung auszuschöpfen, wäre dies ein wertvoller Beitrag zur Deckung des Lehrerbedarfs in Sachsen insgesamt, insbesondere im ländlichen Raum. Von Studierenden aus anderen Bundesländern wird hingegen nach derzeitigem Stand häufig eine Rückkehr in die Herkunftsregion favorisiert, allerdings schließt nur jeder Fünfte einen Verbleib in Sachsen gänzlich aus.

Mit knapp 1.000 Studienanfängern stellen die Lehramtsstudiengänge auch im aktuellen Wintersemester 2019/20 erneut die größte Gruppe unter den Erstsemestern an der TU Dresden. Mehr als jeder siebte Studienanfänger ist in einem der vier Lehramtsstudiengänge an Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen immatrikuliert – Tendenz steigend. Die TU Dresden trägt damit – neben der berufsbegleitenden Qualifizierung von Lehrkräften (Seiteneinstieg) – ihren Teil dazu bei, mittelfristig den Lehrkräftemangel an sächsischen Schulen zu beheben.

 

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