Wissensarbeit im digitalen Wandel
Digitalisierung steigert Leistungsdruck und Arbeitsbelastung
Neue digitale Technologien sorgen für eine höhere Produktivität, konstatieren 57 Prozent der über 1.000 befragten Wissensarbeiter der neuen Hays-Studie. Doch gehen diese Produktivitätszuwächse mit einem erhöhten Leistungsdruck (59%) und einer stärkeren Arbeitsbelastung (58%) einher. Hinzu kommen die vielfältigen Herausforderungen der VUCA-Welt, die für nahezu alle Wissensarbeiter spürbar sind, wie die Studie aufzeigt.
Allerdings zeigen sich je nach der Gruppe der Befragten deutliche Unterschiede bei der Frage, wie schwer der Umgang mit diesen Herausforderungen fällt: Freiberuflich tätigen Wissensarbeitern fällt der Umgang mit der zunehmenden Verdichtung der Arbeit (43 zu 68 %), den kurzen Planungshorizonten (40 zu 60 %), der Komplexität (35 zu 62%) oder der Ungewissheit über den richtigen Weg (36 zu 54%) nicht so schwer wie festangestellten Führungskräften.
Um den Veränderungen in ihrem Arbeitsumfeld adäquat zu begegnen, wählen Freiberufler und Festangestellte zum Teil sehr unterschiedliche Strategien. So setzen Freiberufler vor allem auf fachliche Netzwerke (74%) und Investments in ihre Weiterbildung (77%). Dagegen steht bei Festangestellten der Rückzug ins private im Vordergrund (53%). Für sie spielt Weiterbildung eine deutlich geringere Rolle (41%), während dies bei den Freiberuflern auf die Familienfokussierung zutrifft (38%).
Deutliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zeigen sich auch beim Thema Routinetätigkeiten. Für Freiberufler spielen sie nur eine marginale Rolle (Median: 25%), für festangestellte Wissensarbeiter lautet der Wert dagegen 49 Prozent. Deshalb überrascht es nicht, dass Freiberufler ein höheres Maß an Freiheit bei ihrer Tätigkeit eher wahrnehmen (48%) als angestellte Wissensarbeiter (32%).
»Die Automatisierung von Routineaufgaben ist eines der Themen mit dem größten Digitalisierungsbedarf. Um die Kreativität besser zu nutzen, kommen viele Unternehmen jedoch nicht darum herum, auch ihre unzähligen bürokratischen Regelungen auf den Prüfstand zu stellen«, rät Dirk Hahn, CEO der Hays AG.
Hintergrund
Für die Studie »Wissensarbeit im digitalen Wandel« wurden mehr als 1.000 hochqualifizierte Fachkräfte aus Deutschland mit einem akademischen Abschluss befragt. 770 der befragten Wissensarbeiter sind fest angestellt und 272 freiberuflich tätig. Von den fest angestellten Fachkräften ist etwa die Hälfte in einer Führungsrolle und circa acht Prozent in der Geschäfts- bzw. Unternehmensleitung tätig.
Für die Studie »Wissensarbeit im digitalen Wandel« wurden mehr als 1.000 hochqualifizierte Fachkräfte aus Deutschland mit einem akademischen Abschluss befragt. 770 der befragten Wissensarbeiter sind fest angestellt und 272 freiberuflich tätig. Von den fest angestellten Fachkräften ist etwa die Hälfte in einer Führungsrolle und circa acht Prozent in der Geschäfts- bzw. Unternehmensleitung tätig.
LINKS
- Zur Studie ...
KI-Studierendenstudie 2024
27.03.2024
Mehrheit der Studierenden nutzt KI – und glaubt an positive Auswirkungen der Technologie auf das eigene Arbeitsleben
Eine signifikante Mehrheit der Studierenden in Deutschland, nämlich 86 Prozent, setzt bereits auf künstliche Intelligenz (KI) im...
Fünf Milliarden Euro Bundesmittel im Digitalpakt Schule
27.03.2024
Der Mittelabfluss beim sogenannten Digitalpakt Schule beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2023 rund 1,88 Milliarden Euro.
Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion zur Ausfinanzierung des...
Stifterverband zeichnet Lehr-Lern-Projekt als »Hochschulperle« aus
26.03.2024
Innovative Lehrkräftebildung: Leibniz Universität erhält Hochschulperle
Ein fortschrittliches Lehr-Lern-Projekt der Leibniz Universität Hannover, durchgeführt am Englischen Seminar, repräsentiert einen signifikanten Beitrag zur Neugestaltung der...