IAB-Arbeitsmarktbarometer 2/23: Aufwärtstrend gefestigt

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Trend: Positive Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer verzeichnet mit 0,4 Punkten den vierten Anstieg in Folge und liegt im Februar bei 103,3 Punkten. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verbleibt damit deutlich über der neutralen Marke von 100 und zeigt eine positive Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes an. Das europäische Barometer schafft nach Monaten des Rückgangs die Trendwende: Es steigt um 0,6 Punkte auf 101,1 Punkte und liegt nun deutlich über der neutralen Marke von 100 Punkten.

»Die Arbeitsagenturen blicken zunehmend optimistisch in die Zukunft. Die Arbeitsmarktaussichten in Deutschland hellen sich weiter auf«, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«.

Die Beschäftigungskomponente des Arbeitsmarktbarometers nimmt im Februar leicht um 0,1 Punkte zu. Damit liegt sie bei 104,9 Punkten, was weiterhin ein starkes Wachstum der Beschäftigung signalisiert. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit hingegen steigt deutlich um 0,8 Punkte auf 101,8 Punkte und signalisiert einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

»Durch die Registrierung der ukrainischen Geflüchteten war die Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr vorübergehend angestiegen, aber mit der zunehmenden Integration in Arbeit geht es jetzt mehr und mehr in die andere Richtung«, erklärt Weber. Der Abstand der beiden Komponenten hat sich somit von 8 Punkten im Juni 2022 auf jetzt 3,1 Punkte reduziert und beide entwickeln sich positiv.

Beim European Labour Market Barometer gibt es eine Trendwende. Es liegt im Februar nach dem zweiten Anstieg in Folge bei 101,1 Punkten – eine Steigerung von 0,6 Punkten im Vergleich zum Vormonat. »Seit Jahresbeginn haben sich die Perspektiven für die europäischen Arbeitsmärkte klar verbessert«, so Weber. Dennoch sind die positiven Erwartungen in Deutschland denen in Europa derzeit enteilt. Für alle Länder bestehen im Falle einer weiteren geopolitischen Eskalation aber erhebliche Risiken.

Hintergrund

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

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