Acht von zehn Unternehmen beschäftigen Mitarbeiter mit Handicap
Umfrage: Führungskräfte sehen positive Effekte der Inklusion am Arbeitsplatz für ihr Unternehmen
Der Inklusion am Arbeitsplatz kommt eine immer größere Bedeutung zu: Heute arbeiten in acht von zehn Unternehmen chronisch Kranke oder Menschen mit einer Behinderung. Dass die Inklusionsquote steigt, davon sind 45 Prozent der Führungskräfte überzeugt. Vor allem Führungskräfte aus Unternehmen der Energie- und Wasserversorgung, der IT- und Telekommunikationswirtschaft und der öffentlichen Verwaltung rechnen zukünftig mit einer Erhöhung. Etwa die Hälfte der Befragten glaubt, dass der Anteil in Zukunft gleich bleiben wird. Nur drei Prozent rechnen damit, dass sich der Anteil von Behinderten im Unternehmen verringert.
Das sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter Führungskräften zum Thema »Inklusion in Unternehmen«, die im Auftrag des Medizinprodukte-Herstellers Coloplast in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Befragt wurden rund 530 Führungskräfte - branchenübergreifend - aus Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern.
83 Prozent der befragten Führungskräfte haben bereits mit behinderten oder chronisch kranken Mitarbeitern zusammengearbeitet und sehen mehrheitlich keine Schwierigkeiten darin, den richtigen Umgang mit ihnen zu finden. Dass diese Kollegen ebenso belastbar und leistungsfähig sind wie Mitarbeiter ohne Handicap, sagen 28 Prozent der Befragten. Sie sehen jedoch die Herausforderung, Vorurteile unter den Kollegen auszuräumen und die Akzeptanz zu erhöhen. Jede zweite Führungskraft hat bereits einmal wahrgenommen, dass Mitarbeiter ihren behinderten Kollegen eine geringere Leistungsfähigkeit zutrauen. »In vielen Unternehmen ist Inklusion inzwischen gelebte Praxis«, sagt Henning Reichardt von Coloplast. »Die Umfrage zeigt, dass Führungskräfte, die noch nicht mit behinderten Kollegen zusammengearbeitet haben, oder Unternehmen, in denen die Inklusion noch nicht so weit fortgeschritten ist, die Integration von behinderten oder chronisch kranken Mitarbeitern mit mehr Skepsis sehen. Sind die Voraussetzungen geschaffen und die Betroffenen mit den notwendigen Hilfen und Hilfsmitteln ausgestattet, sind diese Bedenken schnell ausgeräumt«.
Positive Auswirkungen der Inklusion auf alle Mitarbeiter
Die befragten Führungskräfte erkennen viele positive Auswirkungen der Inklusion auf ihr Unternehmen: 76 Prozent der Befragten sprechen von einem starken oder sehr starken Effekt durch die Integration von behinderten Kollegen auf die sozialen Kompetenzen im Unternehmen. Die Zusammenarbeit von behinderten mit nicht-behinderten Kollegen fördere zudem die Kreativität, so die Teilnehmer der Umfrage. Mit Blick auf den angespannten Arbeitsmarkt sehen mehr als 60 Prozent der befragten Führungskräfte in der Inklusion auch Chancen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, zum Beispiel weil betroffene Fachkräfte dem Unternehmen länger erhalten bleiben.
Hintergrund
Für die Befragung »Inklusion in Unternehmen« wurden 527 Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern befragt. Die Befragten sind Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführung sowie Leiter von Fachabteilungen und stammen aus Unternehmen aller Branchen. Für Konzeption und Auswertung der Umfrage hat Coloplast GmbH mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung als neutralen wissenschaftlichen Partner zusammengearbeitet. Die Befragung wurde online über das Marktforschungsinstitut mo'web durchgeführt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.
VERWEISE
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