
Die Senioren kommen: In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der arbeitenden 65- bis 69-jährigen mehr als verdoppelt
Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Zahl der arbeitenden 65- bis 69-jährigen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt - über 16 Prozent dieser Altersgruppe denken - beruflich - nicht ans Aufhören.
Für viele geht es nicht um das Aufbessern der Rente. Stattdessen hat sich die gesellschaftliche Bewertung ihrer Arbeit verändert, erklärt Altersforscherin Verena Klusmann von der Universität Hamburg: »Man kann und will auf die Erfahrungen der Älteren nicht verzichten!«.
Das gilt besonders für die Chefetagen. James Vaupel, Direktor des Max-Planck-Institutes für demografische Forschung in Rostock: »75 ist das neue 65« und erläutert: »Ältere Chefs bringen Lebenserfahrung mit, Weisheit und Menschenkenntnis. All das wiegt schwer für den Erfolg von Firmen«.
Heinrich Bettenhausen (64) aus Dortmund gehört dazu. Mehr als 30 Jahre lang führte der Diplom-Ökonom, der einst Betriebs- und Volkswirtschaft studierte, bundesweit große Unternehmen von der Investitionsgüterbranche, über Raffinerie-, Hoch- und Tiefbau, war im Aufsichtsrat von Kliniken und mittelständischen Unternehmen. »Es sind unsere Erfahrungen, die uns Ältere in Führungspositionen für den Arbeitsmarkt interessant machen«, konstatiert Bettenhausen. »Wir wurden durch unser Berufsleben jahrzehntelang geprägt, haben mehr den Blick für das Große, Ganze und bewerten die Dinge nicht nur aus technischer Sicht«.
Heinrich Bettenhausen ist auch mit 64 voll aktiv. Er will Dinge bewegen, Entscheidungen treffen, Unternehmen nach vorne bringen. Das ist sein Leben. Erfahren wie nur wenige, wenn es um Ökologie und Ökonomie geht. Zur Ruhe setzen, das können sich andere. Bettenhausen - vielleicht der Typ des Seniors 2.0 - eben voll im Leben arbeitend.
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