Geflüchtetenstudie ReGES: Fokus auf familiärem Lernumfeld und Sozialkapital

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Das Forschungsdatenzentrum des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (FDZ-LIfBi) hat kürzlich den zweiten Scientific-Use-File (SUF) der BMBF-geförderten Studie ReGES »Refugees in the German Educational System« veröffentlicht.

Damit können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ab sofort auf die Daten der ersten drei von insgesamt sieben Erhebungswellen zugreifen und diese für eigene Auswertungen nutzen. Die neu veröffentlichten Daten der dritten Erhebungswelle wurden Ende des Jahres 2018 mittels computergestützter Telefoninterviews (CATI) erhoben. Im Zentrum dieser Befragungswelle standen die geflüchteten Familien. Die Datenpakete stehen über den unten angeführten Link zur Verfügung.

Im Rahmen der ReGES-Studie wurden geflüchtete Kinder und Jugendliche, ihre Familien sowie pädagogische Fachkräfte und weitere Bezugspersonen in mehreren Erhebungswellen befragt. Eltern und Jugendliche machten Angaben zu persönlichen und fluchtspezifischen Merkmalen sowie zu ihrem Leben und ihren Bildungserfahrungen in Deutschland. Sie hatten auch Gelegenheit, über ihre Bildungsziele und Zukunftswünsche zu berichten. In der dritten Befragungswelle lag der Fokus ganz bei den geflüchteten Familien: Bei den Eltern und Jugendlichen wurden insbesondere Merkmale zur familiären Lernumwelt und zum Sozialkapital erfasst, die für Bildungsprozesse relevant sind. Im Gegensatz zu den Daten des vorher veröffentlichten SUF wurden die pädagogischen Fachkräfte sowie die haupt- und ehrenamtlich in den Gemeinden und Gemeinschaftsunterkünften Tätigen dieses Mal nicht befragt.

Das FDZ-LIfBi erweitert mit der zweiten SUF-Veröffentlichung sein Angebot und stellt die aufbereiteten und dokumentierten Daten für registrierte Datennutzende kostenlos zur Verfügung. Voraussetzungen für den Datenzugriff sind der Abschluss eines Datennutzungsvertrags sowie die Zugehörigkeit des oder der Datennutzenden zu einer wissenschaftlichen Einrichtung. Weiterführende Informationen zum Studiendesign, zur Durchführung der Erhebungen sowie zu den Instrumenten, den Daten und den Zugangsoptionen finden sich auf der Webseite.

Eine weitere SUF-Veröffentlichung mit den Erhebungswellen vier bis sieben der ReGES-Studie ist für den weiteren Verlauf des Jahres 2022 geplant.

Die Stichprobe des Ende 2021 abgeschlossenen Projekts ReGES ist Ausgangspunkt der ebenfalls vom BMBF geförderten Studie »Bildungswege von geflüchteten Kindern und Jugendlichen«. Im Rahmen dieser Studie sind für die Jahre 2022 und 2024 weitere Datenerhebungen geplant, mit deren Hilfe die Bildungs- und Berufsverläufe der Kinder bzw. Jugendlichen in den kommenden Jahren erfasst werden sollen. So lässt sich auch die mittel- und langfristige Integration der geflüchteten Familien untersuchen. Die im neuen Projekt erhobenen Daten werden in den ReGES-Datensatz integriert und ebenfalls der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt.

 

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