Weiterbildungsmentoring: Schlüssel zur Stärkung der Weiterbildungskultur

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Qualifizierung von Weiterbildungsmentorinnen und –mentoren

Mehr als 460 Weiterbildungsmentor*innen engagieren sich bundesweit in rund 170 Unternehmen und Verwaltungen.

Sie unterstützen insbesondere Geringqualifizierte und Menschen mit negativen Bildungserfahrungen, um deren Weiterbildungsbeteiligung zu erhöhen. Dabei setzen sie auf individuelle Ansprache und konkrete Unterstützung.

Weiterbildung als BMBF-Daueraufgabe

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sieht in der beruflichen Weiterbildung eine wesentliche Voraussetzung für die Beschäftigungsfähigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt. Sie trägt zur Fachkräftesicherung sowie zur Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei.

Insbesondere Geringqualifizierte benötigen individuelle Anreize, sich während ihres Berufslebens weiterzubilden. Persönliche Beratung wird dabei immer wichtiger.

Geringqualifizierte nehmen seltener teil

Studien zeigen, dass Geringqualifizierte deutlich seltener an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen als höher qualifizierte Kolleginnen und Kollegen.

Um dem entgegenzuwirken, fördert das BMBF seit 2021 vier Projekte zur Qualifizierung von Weiterbildungsmentor*innen. Diese sollen die Weiterbildungsbeteiligung insbesondere der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhöhen, die vom technologischen Wandel besonders betroffen sind.

Zielgruppe und Ansätze der geförderten Projekte

Das Programm »Lernprozessbegleitung am Arbeitsplatz: Qualifizierung und Einsatz von Weiterbildungsmentorinnen und Weiterbildungsmentoren« richtet sich an betriebliche Vertrauensleute sowie Betriebs- und Personalräte. Sie sollen durch niedrigschwellige Beratung und arbeitsplatzbezogene Unterstützung bildungsferne und gering qualifizierte Beschäftigte zur Weiterbildung motivieren.

Mentorinnen und Mentoren arbeiten nach zwei Ansätzen:

  • Individueller Ansatz
    Sie identifizieren Qualifizierungsbedarfe, motivieren ihre Kolleginnen und Kollegen und schlagen bedarfsgerechte Weiterbildungsmöglichkeiten vor.
  • Betrieblicher Ansatz
    Gemeinsam mit der Unternehmensleitung und der Personalentwicklung entwickeln sie konkrete Maßnahmen wie Altersstrukturanalysen oder Kommunikationsstrategien.

Weiterbildungskultur nachhaltig verankern

Die Projekte werden von Gewerkschaften wie der IG Metall, ver.di, der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und der IG BCE/BAVC durchgeführt.

Ziel ist es, die niedrigschwellige Weiterbildungsberatung nachhaltig in den Strukturen von Bildungsträgern, Betrieben und Verwaltungen zu verankern.

Wissenschaftliche Begleitung und Ausweitung auf KMU

Das BMBF fördert eine wissenschaftliche Begleitung der Projekte durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mit der Intention, das Instrument Weiterbildungs-Mentoring zu dokumentieren und zu einem standardisierten, flexiblen Qualifizierungsinstrument weiterzuentwickeln. Es soll damit auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nutzbar gemacht werden.

Parallel dazu begleiten die Fernuniversität Hagen und die Universität Rostock mit Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung die Projekte mit spezifischen Forschungsansätzen. Diese sollen die Wirksamkeit des Programms weiter evaluieren und Optimierungspotenziale aufzeigen.

Förderung und Perspektiven

Zwischen Oktober 2020 und Dezember 2024 stellt das BMBF rund 11,3 Millionen Euro für die geförderten Projekte zur Verfügung. Davon fließen 0,7 Millionen Euro in die projektübergreifende wissenschaftliche Begleitung, die bis Mitte 2025 läuft.

Ziel ist es, das Modell des Weiterbildungs-Mentoring nachhaltig in der deutschen Weiterbildungslandschaft zu etablieren.


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